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Toxische Weiblichkeit

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Hauptseite » Weib » Weiblichkeit » Toxische Weiblichkeit

Der Begriff Toxische Weiblichkeit (englisch Toxic Femininity) ist ein Gegenbegriff zum feministischen Kampfbegriff "toxische Männlichkeit" oder "giftige Männlichkeit" (englisch Toxic Masculinity), der pauschal alles männliche abwertet und für "giftig/toxisch" erklärt.

Da vor einer Weile der Begriff der toxischen Maskulinität Thema im Blog war[ext], haben wir uns auch einmal bestimmtes, erlerntes Verhalten bei Frauen angesehen, das wir dementsprechend als toxische Feminität bezeichnen. Auch hier soll es keinesfalls darum gehen, dass Frauen generell bösartiger oder Männer die besseren Menschen wären, sondern wir beziehen uns auf bestimmte Verhaltens­weisen, die sowohl gegenüber Frauen als auch Männern toxisch wirken können. Da der Begriff toxische Feminität bisher in Wissenschaft und/oder Literatur noch nicht eindeutig definiert ist, haben wir versucht, uns dem anzunähern.

Wir haben dabei eine Reihe von Verhaltens­weisen ausgemacht, die wir als "toxisch" betrachten, weil sie einer Gleichheit zwischen den Geschlechtern im Weg stehen und/oder schädliche Auswirkungen für beide Geschlechter haben. Einige dieser Verhaltensweisen sind direkte Spiegel­bilder dessen, was Stefan in seinem Artikel zur toxischen Maskulinität beschrieben hat, gewissermaßen die andere Seite der Medaille. Mit diesem Vorwort genug nun in medias res!

Wie auch bei Männern werden eine Reihe toxischer Stereotype vor allem in der Popkultur reproduziert und beständig an die Konsumenten ausgesandt. Serien wie "Sex and the City"[wp], "Desperate Housewives"[wp], "Gossip Girl"[wp] und viele mehr glorifizieren die ober­flächliche Existenz als Konsumenten einer Luxus­güter­industrie. Das ist soweit erst einmal kein Problem - jede kann mit ihrem Geld machen was sie will - aber was all diese Serien gemeinsam haben ist, dass das beständig für Luxus-Mode ausgegebene Geld eben nicht das eigene ist, sondern das der Väter (in den Jugend­serien) oder das der Ehemänner (in den Serien für Erwachsene).

Dadurch wird das Bild verfestigt, dass das Lebensziel von Frauen die Heirat mit einem Erfolgsmann sein muss, den man dann so wenig sieht, dass man Befriedigung anderweitig suchen muss. In diesem Kontext wird auch die Benutzung von Sex als Waffe (Serien wie "Gossip Girl") oder Werkzeug (die meisten) normalisiert, wodurch die Idee, dass Männer sich den Sex durch das gemeinsame Haushalts­konto quasi "erkaufen" und einen Anspruch darauf haben legitimiert wird und gleichzeitig die Idee einer gleich­berechtigten, gesunden Partnerschaft hinter­trieben wird.

Ein weiteres Merkmal von Frauen­filmen oder -serien ist, dass Beziehungen absolut im Vordergrund stehen. Meist handelt es sich um Liebes­beziehungen, die Suche nach dem richtigen Mann und wenn dieser gefunden ist, die Frage, wie man eine glückliche Beziehung führt. Wie erwähnt gerne dadurch verkompliziert, dass der männliche Love-Interest ein gefährliches Geheimnis hat. Aber auch andere Beziehungen wie zwischen guten Freundinnen oder Kinder und Eltern nehmen häufig sehr viel Raum ein. Alles in allem hat es desöfteren große Ähnlichkeit mit dauerhaften Therapie­sitzungen.

Auch hier ist "Sex and the City" ein typisches Beispiel: Vier unter­schiedliche Freundinnen in New York erleben viele Irrungen und Wirrungen in Liebes­dingen und verbringen viel Zeit mit Shopping und Partys. Zwar sind alle vier auch noch berufstätig und Miranda hat sogar Mann und Kind, aber das spielt nur eine sehr unter­geordnete Rolle. Ebenfalls dazu zählt "Gilmore Girls" , auch hier geht es vornehmlich um Beziehungen. Im Mittelpunkt stehen Mutter und Tochter, und wenn gerade kein Liebesdrama in Sicht ist, geht es um die Beziehung untereinander oder die Wirren zwischen Tochter, Mutter und Großeltern.

Ebenfalls beliebt ist die Variante, dass ein geheimnis­voller, gefährlicher Kerl auf eine normale Frau trifft und sich daraufhin eine höchst komplizierte Liebes­geschichte entspinnt. Manchmal handelt es sich um den Teufel höchstselbst (Lucifer) oder einen Vampir (Twilight/Vampire Diaries) oder einen normalen Mann mit einem Hang zu Sadomasochismus (50 Shades of Grey) und ihnen gemein ist, dass man aus solch problematischen Paaren durchaus Beziehungs­dramen über mehrere Filme oder Serien­staffeln basteln kann.

Sehen wir uns dagegen allgemeine Serien oder meinetwegen Männer­serien an, treten Frauen oftmals in den Hintergrund. Im Mittelpunkt stehen meist die Männer, die einer bestimmten Aufgabe oder Funktion nachgehen. Da gibt es zum Beispiel das anstrengende Super­helden­dasein oder die neue Karriere als Drogen­produzent, Geisterjagd, Verbrechens­bekämpfung oder andere furchtbar wichtige Dinge. Die Frauen werden hier oftmals als emotionale Komponente gebraucht. Als Vertraute, mit dem sich der Held aus­tauschen kann oder noch häufiger als Love Interest, die dann häufig in Gefahr schwebt und gerettet werden muss.

Hier ist in letzter Zeit zwar einiges in Bewegung geraten, allerdings wirkt vieles noch wie eine Suche nach der "richtigen Frauenrolle". Ein interessantes Misch­beispiel ist die Superheldin "Jessica Jones"[wp]. Der Charakter ist durchaus cool und tough angelegt, was sich durch eher toxisch männliches Verhalten wie Gries­grämigkeit, exzessives Trinken und Gewalt­ausbrüche ausdrückt, während die Haupt­handlung, während sich die Haupt­handlung eher an Beziehungen und ihren Problemen entlang­hangelt und Weltrettung kaum eine Rolle spielt.

Frauen und Männer werden als grundsätzlich inkompatible Wesen dargestellt, mit jeweils eigenen, arkanen und unprenetrierbaren sozialen Zirkeln und Ritualen, die sich nur gelegentlich und häufig geschäfts­mäßig und wenig erfüllend überschneiden. Die Mystifizierung der Frau als unbekanntes, rätselhaftes Wesen erhält so ihre zeitgenössische Form - als aus­geleierter Topos ist sie aber in der Literatur bekannt, seit Menschen die ersten Zeichen in Steine ritzten.

Nun kann naturgemäß nur eine kleine Schicht von Frauen sich ihre Gleichberechtigung durch Luxuskonsum abkaufen lassen, weil nur eine winzige Minderheit von Männern in der Lage ist, das entsprechende Einkommen zu generieren. In kleinem Maßstab reproduziert sich dieses Bild aber in der Mehrheit der Beziehungen. So geben Frauen im Alltag sechs von sieben Euro in jedem Haushalt aus.

Darunter fällt selbstverständlich der Löwenanteil der Haushalts­ausgaben, etwa für die Lebens­mittel­einkäufe und Ähnliches. Im Allgemeinen entscheiden die Männer nur über die großen Ausgaben (neuer Fernseher, Auto, etc.), das dann aber häufig im Alleingang. Doch was hat das alles mit toxischer Femininität zu tun?

Die klassische Rollenzuschreibung - Männer gehen zur Erwerbsarbeit, Frauen machen die Hausarbeit - wird durch Frauen in toxischen Wegen gefestigt und legitimiert, sowohl gegen Geschlechts­genossinnen als auch gegen Männer.

Frauen neigen dazu, Hausarbeit und Kindes­erziehung als "ihre" Domäne erbittert zu verteidigen. In diesem Zusammenhang werden die Fähigkeiten von Männern in beiden Bereichen konstant herunter­gemacht, eine Zuschreibung, die Männer allzu gern akzeptieren, weil sie sie von viel Arbeit und Verantwortung befreit. Gleichzeitig verweigern sich viele Frauen häufig typisch männlichen Haushalts­aktivitäten und erwarten diskussionslos, dass der Mann diese erledigt, wie zum Beispiel Glühbirnen­wechsel, Tragen schwerer Gegenstände oder Autopflege.

Ein besonders toxisches Phänomen ist dabei die Kindes­erziehung. Nirgendwo sonst verteidigen Frauen "ihre" Domäne so aggressiv als "Frauensache", mit dem Resultat, dass sich Väter jahrzehnte­lang völlig aus der Erziehung wenigstens in den frühen Jahren heraus­genommen haben. Zumindest in den ersten sechs Lebensjahren ist die überwältigende Zahl der Bezugs­personen für Kinder weiblich: entweder weil sie bei Mama zuhause sind, oder weil sie in den Kindergarten gehen, in dem immer noch weit über 90 % des Personals weiblich sind. Dadurch verpassen sie jede Chance, positive Männerbilder kennen­zu­lernen; der eigene Vater ist oft bestenfalls an Abenden und Wochenende präsent, und viel zu häufig nicht einmal das. Die Zahl der Auto­biographien, die die Abwesenheit von Vätern und männlichen Vorbildern generell thematisiert, ist Legion.

Wenig überraschend, dass Jungen wie Mädchen irgendwann selbst auf die Suche nach Identitikations­personen gehen - und dann von der Popkultur das bereits beschriebene toxische Männlichkeits­bild vorgesetzt bekommen, dem sie dann nachzueifern versuchen (Jungen) oder auf das sie sich präventiv einstellen (Mädchen), oftmals durch Appropriation genau jener toxischen Verhaltens­weisen, die bereits weiter oben beschrieben worden sind.

Diese aktive Rollen­zuschreibung wird noch durch die Tendenz verstärkt, weibliche Hilflosigkeit zu fetischisieren. Das fängt bei der Mode an, die bewusst unpraktisch gestaltet ist (sowohl für das Ausführen irgendwelcher körperlicher Tätigkeiten als auch oft genug für die Witterungs­bedingungen) und zwingend Hilfe erforderlich macht; so beinhaltet die perfekte Abend­garderobe für Frauen Schuhe, die stets einen stützenden Männerarm erforderlich machen und keine Jacke, so dass er bei Kälte ritterlich das Jacket leihen kann. Die dringende Notwendigkeit eines "Beschützers" in allen Lebenslagen gehört ebenfalls zum Problem­komplex. Nicht nur in Hollywood erwarten Frauen von "ihrem" Mann, dass er sie gegen echte oder eingebildete Flirt­versuche verteidigt - und fördert damit wiederum Macho­verhalten, Gewalt­affinität und männliche Dominanz.

Damit einher geht der beständige Anspruch, beurteilen zu können - und dauernd zu müssen! - was "echte" Männlichkeit ist und was nicht. Denn die heteronormative Durchsetzung dieser Standards gegenüber Geschlechts­genossinnen richtet sich natürlich auch an Männer, denen abverlangt wird, einem bestimmten Klischee zu entsprechen, um als attraktiv zu gelten. Toxische Femininität schafft sich so selbst die anschließend wortreich bejammerte Falle, dass zwar attraktive, aber unfreundliche, unsensible oder sogar gewalttätige Partner gefunden werden (dass diese Kritik auch aus der misogynen Nerd[wp]-Ecke kommt, macht die Sache nicht einfacher).

Doch auch auf die langfristigen Beziehungen zwischen Männern und Frauen selbst hat die ständige Herabsetzung der männlichen Haushalts- und Erziehungs­fertigkeiten nachhaltigen, negativen Einfluss. Die künstliche Spaltung des Alltags in eine "weibliche" Domäne im Haus, wo die Frau "die Hosen anhat" und als unumschränkter Diktator herrscht und dem Mann allenfalls kleine Räume zur Selbstverwirklichung zuspricht (die klischee­beladene Garage aus der amerikanischen Vorstadt oder die Man-Cave im Keller), und der "männlichen" Domäne der äußere Welt, in der die Frau allenfalls als präsentables Accessoire auftritt, sind eine direkte Folge dieser Teilung.

Dazu gehört auch eine Segregation der sozialen Beziehungen. Hausfrauen­zirkel, die sich zum Kaffee treffen während die Kinder um ihre Füße wuseln sind die eine Seite des Klischees, (rein männlich besetzte) Kollegen­stammtische nach Feierabend, um nicht zu früh in die "weibliche" Domäne zurück­kehren zu müssen die andere. Diese Segregation wäre nicht vorstellbar ohne die toxische Feminität, die Männern eine bequeme Ausrede bietet, sich nicht in den Haushalt und die Kindes­erziehung einbringen zu müssen.

Unabhängig von Privat- oder Arbeit­sphäre gibt es meist eine geschlechts­typische Einteilung in Mikro- und Makro­management, bei der Frauen für die kleinen Dinge zuständig sind. Ein typisches Beispiel ist, dass Frauen wichtige Daten wie Geburtstage und Jubiläen im Auge haben und Geschenke und Festivitäten dafür organisieren, während dem Mann dabei ungefragt seine Aufgaben zugewiesen werden, wie die Bezahlung oder Fahrdienste.

Besonders ärgerlich und schädlich ist, dass Frauen dabei häufig eine Infantilisierung des Mannes betreiben und sich im häuslichen Bereich eher als Mutter oder Erzieherin ihres Partners aufführen (verbunden mit dem entsprechenden Vokabular; "Hast du deinen Mann schon erzogen?" ist eine vielfach ohne Ironie gestellte Frage unter Frauen), die den Mann weiter von jeder Verantwortung im Haushalt enthebt und eine gleichberechtigte Beziehung untergräbt, weil die Domänen klar voneinander getrennt werden.

Verbunden ist dieses Verhalten durch eine Überhöhung der Hausfrau: die Vorstellung, eine "anständige" Frau zu werden. "Anständige Frauen" sind von ihrem Partner ökonomisch abhängig und gesetzt. Zwar ist das Modell der einen und ewigen Ehe schon seit den 1970er Jahren in der Krise, stellt aber für viele Frauen immer noch die Ziel­vorstellung dar.

Das wäre soweit kein Problem - jede soll so glücklich werden, wie sie will - würden sie es nicht aggressiv hetero­normativ gegen die eigenen Geschlechts­genossinnen durchsetzen. Niemand ist so effektiv darin, eine Frau als Schlampe oder karriere­geile Raben­mutter zu brandmarken und außerhalb der ehrbaren Gesellschaft zu stellen, wie eine andere Frau.

Auf der anderen Seite werden Frauen, die zu wenig Aufmerksamkeit auf noch zu suchende oder bereits vorhandene Liebes­beziehungen verwenden, argwöhnisch betrachtet. Und mit Blick darauf lästern viele Frauen untereinander mit Vorliebe über das Aussehen ihrer Geschlechts­genossinnen. Besonders beliebt ist der Vorwurf, diese "ließen sich gehen" und kümmerten sich nicht genug um ihr Ideal­gewicht, ihre Frisur oder die Kleidungs­auswahl. während sie selbst viel Zeit und Energie auf diese Fragen richten. Oft bleibt es nicht bei Unverständnis und Lästereien, sondern gelegentlich artet es ungefragt in vermeintlich hilfreiche Aktivität aus. Nicht macht solche toxischen Frauen glücklicher als einen vermuteten Problemfall wieder "auf den richtigen Weg" zu führen und das volle Programm besteht meist aus Umstyling, mehr Aufmerksamkeit auf Haushalt und Wellness und das Verkuppeln mit dem künftigen Traum­prinzen. Auch dieses Thema wird häufig in der Popkultur verwendet, siehe zum Beispiel die Filme "Eine wie keine"[wp] oder "Plötzlich Prinzessin"[wp].

Auch sind praktisch alle Frauen beteiligt an der grausigen Verhaltensweise, die Nach­lässigkeiten oder Fehler von Männern ihren Partnerinnen zuzuschreiben. Ein Mann trägt ein ungebügeltes Hemd oder unpassende Kleidungs­stücke? "Wie kannst du deinen Mann nur so auf die Straße lassen!" Das Wohnzimmer ist nicht aufgeräumt, weil der Mann am Vorabend den stereotypen Fußball­abend mit Kumpels abgehalten hat? Wie kann die Frau die Wohnung nur so verkommen lassen! Wohlgemerkt, das machen nicht Männer, die ignorieren das für gewöhnlich in einer Mischung aus wohlberatener Zurück­haltung und genuiner Ignoranz. Es sind Frauen, die ihre Geschlechts­genossinnen für das Fehl­verhalten ihrer Partner und auch ihrer Kinder verantwortlich machen.

Wie auch bei der toxischen Maskulinität spielen Literatur und Film/Serien auch bei weiblichen Rollen­beschreibungen und toxischer Feminität eine große Rolle.

Hier ergibt sich nun zunächst ein Problem. Denn in den meisten Fällen, werden Männer­filme/-bücher/-serien, wie auch andere Dinge, eher als "das Allgemeine" angesehen, die sowohl für Männer als auch Frauen geeignet sind. Während Frauen­romane oder Frauenfilme eher "das andere" sind, nämlich Dinge speziell für Frauen. Der männliche Liebesroman oder die Liebes­komödie speziell für Männer existiert, wenn überhaupt, nur in experimentellen Nischen.

Widmen wir uns zunächst den speziell weiblichen, kulturellen Einflüssen: Um ein weit zurückliegendes Beispiel anzuführen, Jane Austens Einfluss auf die romantischen Vorstellungen ist vermutlich kaum zu überschätzen. Auch männliche Autoren können sich durchaus auf Liebes­romane spezialisieren, aus heutiger Zeit fällt mir als erstes Nicholas Sparks[wp] (Message in a bottle/Wie ein einziger Tag) ein.

Auch bei Fernsehserien gibt es ein spezielles "Frauen­serien-Genre", in dessen Mittelpunkt fast ausschließlich Beziehungs­kisten stehen. Ein ganz typisches Beispiel ist "Sex and the City". Vier unter­schiedliche Freundinnen in New York erleben viele Irrungen und Wirrungen in Liebes­dingen und verbringen viel Zeit mit Shopping und Partys. Zwar sind alle vier auch noch berufstätig und Miranda hat sogar Mann und Kind, aber das spielt nur eine sehr unter­geordnete Rolle. Ebenfalls dazu zählt "Gilmore Girls"[wp] und ich gebe zu, mit 16 habe ich die Serie unfassbar geliebt. Auch hier geht es vornehmlich um Beziehungen. Im Mittelpunkt stehen Mutter und Tochter, und wenn gerade kein Liebesdrama in Sicht ist, geht es um die Beziehung untereinander oder die Wirren zwischen Tochter, Mutter und Großeltern.

Ebenfalls beliebt ist die Variante, dass ein geheimnisvoller, gefährlicher Kerl auf eine normale Frau trifft und sich daraufhin eine höchst komplizierte Liebes­geschichte entspinnt. Manchmal handelt es sich um den Teufel höchst­selbst (Lucifer) oder einen Vampir (Twilight/Vampire Diaries) oder einen normalen Mann mit einem Hang zu Sadomasochismus (50 Shades of Grey).

Die Gemeinsamkeit im Frauengenre ist, dass Beziehungen absolut im Vordergrund stehen. Meist handelt es sich um Liebes­beziehungen, die Suche nach dem richtigen Mann und wenn dieser gefunden ist, die Frage, wie man eine glückliche Beziehung führt. Wie erwähnt gerne dadurch verkompliziert, dass der männliche Love-Interest ein gefährliches Geheimnis hat. Aber auch andere Beziehungen wie zwischen guten Freundinnen oder Kinder und Eltern nehmen häufig sehr viel Raum ein. Alles in allem hat es desöfteren große Ähnlichkeit mit dauerhaften Therapie­sitzungen.

Sehen wir uns dagegen allgemeine Serien oder meinetwegen Männer­serien an, treten Frauen oftmals in den Hintergrund. Im Mittelpunkt stehen meist die Männer, die einer bestimmten Aufgabe oder Funktion nachgehen. Da gibt es zum Beispiel das anstrengende Super­helden­dasein oder die neue Karriere als Drogen­produzent, Geisterjagd, Verbrechens­bekämpfung oder andere furchtbar wichtige Dinge. Die Frauen werden hier oftmals als emotionale Komponente gebraucht. Als Vertraute, mit dem sich der Held austauschen kann oder noch häufiger als Love Interest, die dann häufig in Gefahr schwebt und gerettet werden muss. Hier ist in letzter Zeit zwar einiges in Bewegung geraten, allerdings wirkt vieles noch wie eine Suche nach der "richtigen Frauenrolle". So war ich zum Beispiel sehr verblüfft, dass die Super­heldinnen­serie "Jessica Jones"[wp] in vielen Medien als ganz neue und feministische Antwort auf männliche Super­helden gepriesen wurde. Und die Figur ist wirklich cool und tough, aber ich persönlich war doch enttäuscht, dass es trotz allem "typisch weiblich" um viel Gefühlswirrwarr und Beziehungs­dramen ging, während die männlichen Helden ohne diesen extremen Ballast eher die Welt retten dürfen.

An und für sich ist das alles natürlich überhaupt kein Problem und es hat alles seine Daseins­berechtigung. Probleme entstehen dadurch, dass popkulturelle Einflüsse unsere Vorstellungen von Rollen­zu­schreibungen und richtige oder falsche Verhaltensweisen weiter verfestigen, meist ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Wie schon kurz angesprochen wurde, haben es Frauen in gewissen Dingen einfacher. So ist es für sie zum Beispiel akzeptabler, sich an männlichen Verhaltens­weisen zu orientieren, ohne dass dadurch ihre Weiblichkeit in Frage gestellt wird.

Oftmals ergeben sich aber gerade bei Frauen untereinander spezielle Problem­felder, weil hier ein enormer sozialer Druck herrscht und/oder eine soziale Kontrolle stattfindet.

Ähnlich wie in der Popkultur kann es vorkommen, dass Liebes­beziehungen dramatisch überhöht werden. Ist man auf der Suche nach dem perfekten Mann, hat man ihn vielleicht schon gefunden, woher weiß man, ob es auch der richtige ist und wie gestaltet man eine Liebesbeziehung positiv und so weiter und so fort. Wenn man ein verschlossener Mensch und in Gruppen keine Beziehungs­analysen durchführen möchte, stößt man hier schnell auf Schwierigkeiten. Auf noch mehr Unverständnis kann es stoßen, wenn jemand aktuell Single ist und darin kein wirkliches Drama sieht. Besonders wenn man darin keinen unhaltbaren Zustand erkennt, dem zwingend mit Dating-Portalen, gutmütigen Verkupplungs­versuchen oder Wochenenden auf Singlepartys abgeholfen werden muss.

Damit einher geht oft ein besonderer sozialer Druck, sich durch Schickmachen oder mit gewissen haushaltlichen Grund­kenntnissen sich sozusagen auf die Rolle als perfekte Partnerin vorzubereiten. Oder wenn man bereits in einer Beziehung ist, an der Rolle der perfekten Partnerin zu feilen. Dieser Grat kann durchaus schmal sein, bei zuviel des Guten gilt man andererseits auch schnell als Tussi oder Schlampe.

Ein Beispiel aus Arianes Erfahrung:

Zitat: «Es gibt einen Spruch, den ich immer wieder mal höre, der meiner Erfahrung nach nur bei Frauen unter sich geäußert wird und der mich regelmäßig in den Wahnsinn treibt: "Du machst ja nichts aus dir". Und damit keine Miss­verständnisse aufkommen: Es geht nicht darum, dass ich rumlaufe wie der letzte Schluffi. Ich dusche regelmäßig, trage angemessene, saubere Kleidung und bürste mehrmals täglich meine Haare. Es geht auch nicht darum, ob ich nun schön oder hässlich bin, sondern darum, wieviel Zeit und Energie ich darauf verwende, "etwas aus mir zu machen" Und klar, ich könnte mich der Erwartungs­haltung einfach beugen und tagtäglich zwei Stunden früher aufstehen, um meine Haare einzeln mit einer Rundbürste zu föhnen, mich aufwendig schminken, 312 Schönheits­mittelchen nutzen und etwas anderes anziehen als Jeans und Shirt.

Im Laufe der Zeit habe ich dabei eine interessante Entdeckung gemacht. Oft wurde mein zeit­schonendes Aussehen als tragischer Fall von Unwissenheit angesehen. Ein Problemfall, der sich doch schnell beheben lässt und ehe man sich versieht, steckt man mitten in einer Typ­beratung und zupfen die ersten ungefragt an den Haaren herum, um kunstvolle Frisuren auszuprobieren. Irgendwann wurde ich dann selbst­bewusster und konnte die wohlmeinenden Frauen aufklären, dass es sich um keinen Bug, sondern ein Feature handelt und ich überhaupt nicht die Absicht habe, (im Alltag wohlgemerkt) mehr Zeit als bisher in mein Aussehen zu investieren.»

Ein abschließender Punkt, der auch eine wichtige Rolle in der Diskussion des Artikels zur toxischen Männlichkeit spielte, ist die Frage der sexuellen Belästigung. Denn die ist auch in der toxischen Femininität immanent. Ausgehend vom selben primitiven Männerbild, das Sexualität als grundsätzlich willkommen ansieht, ist es völlig normal für Frauen, Männer an Bizeps, Bauch, Brust oder Po berühren zu können, die ihrerseits bei Berührungen ihres Po oder Brust völlig zu Recht aus dem Häuschen wären.

Am schlimmsten ist es, wenn dieses Verhalten - der andere - dann mit der Begründung "Ich darf das ich bin eine Frau"gerechtfertigt werden. Die oben angesprochene soziale Segregation feiert hier fröhliche Urständ‘, indem ein komplett unterschiedliches Regelset für Männer wie Frauen postuliert wird. Nur, wenn einmal etabliert ist, dass Normen und Regeln nicht für beide Seiten gelten, dann werden Männer sich entsprechend auch Sonder­rechte heraus­nehmen. Und tun dies im Rahmen der toxischen Männlichkeit dann auch.

Zusammenfassend lässt sich daher feststellen, dass toxische Maskulinität und toxische Femininität zwei Seiten derselben Medaille sind. Wollen wir tradierte Geschlechterrollen durchbrechen und zu einer gleich­berechtigten Gesellschaft kommen, müssen beide Seiten ihre Heteronormativität durchbrechen und aufhören, sich gegenseitig in ihren schlimmsten Eigenschaften zu bestärken. Diese Arbeit wurde von Frauen zwar bereits weitreichender erledigt als von Männern, weswegen diesen gerade größere Schritte abverlangt werden müssen. Aber sie ist bei weitem noch nicht getan.

Stefan Sasse[1]
Zitat: «Ich definiere den Begriff erst mal mit seiner Inversion. Also, was ist positive Weiblichkeit, die Weiblichkeit die wir - als Männer - schätzen. Dabei geht es in erster Linie nicht um Jugend und Schönheit, auf die wir Männer bei der Auswahl der Frauen biologisch geprägt sind, sondern um Charakter­eigenschaften und das alltägliche Verhalten. Auch dieses Verhalten ist biologisch begründbar, in dem Sinne, dass Familien und Sippen, die ein solches Verhalten ihrer Frauen nicht haben und fördern, evolutionär die Verlierer darstellen. Manch einer mag in der folgenden Liste entdecken, dass positive Weiblichkeit sich von positiver Männlichkeit doch gar nicht so sehr unterscheidet. Wer so denkt ist Feministin, ein verweiblichter Waschlappen oder schwul, wobei nur der letzte Fall eine nachvollziehbare begründete Ausnahme ist. [...]

[...] Welcher Mann möchte denn einen Donald Trump in einem weiblichen Körper im Ehebett liegen haben. Selbst wenn dies der Körper von Miss World wäre ist das auf Dauer nicht auszuhalten. Toxische Weiblichkeit ist, wenn Frauen nicht mehr weiblich sein wollen.» - Luisman[2]

Zitat: «Gibt es toxische Weiblichkeit?

Ja, natürlich. Genau so wie es toxische Männlichkeit gibt. Nur finde ich die Beispiele im Beitrag ziemlich daneben. Toxische Frauen unterscheiden sich im Prinzip nicht von toxischen Männern. Sie sind genauso gestört, narzisstisch, ihre Partner isolierend, manipulativ, soziopathisch, emotional instabil usw. wie toxische Männer. Das ist aber keine Nachahmung männlicher Störungen oder "Blödheit", sondern nur das Gleiche in grün bzw. in "weiblich".» - Heise-Forum[3]

In den deutschen Leitmedien ist nach wie vor nicht vorgesehen, dass auch eine Täterin selbstkritisch zu Wort kommt - im neu­see­ländischen Magazin Stuff berichtet eine Frau über ihre "toxische Weiblichkeit" und wie sie es geschafft hat, sie in den Griff zu bekommen:
Zitat: «Ich bedrängte meinen Mann stark und oft und sagte ihm, dass er ein Versager sei und wie schrecklich er darin sei, sich um mich zu kümmern, egal wie schlecht ich mich benommen habe. Wenn er nicht in unserer Ehe sein wollte, schrie ich, sollte er verdammt nochmal verschwinden.

Acht Jahre nach dem entscheidenden Stoß kam die Polizei an unsere Wohnungstür und war bereit, meinen Mann zu beschuldigen, mich geschlagen zu haben. Was er übrigens nicht getan hat. Ich war diejenige, die die Störung verursachte - Türen zuschlagen, Dinge werfen, meine Fäuste gegen die Wand schlagen, völlig verloren in meinem Zorn.

Das Schlimmste waren nicht einmal die vielen schrecklichen Kämpfe, die ich begonnen habe, oder die Jahre des emotionalen Missbrauchs, die ich meinem Mann auferlegte. Das Schlimmste war nicht einmal seine Verzweiflung, die Tiefe seiner Isolation oder die Angst, mit der er lebte - obwohl diese wirklich schlimm waren.

(...) Ich habe diese Dinge getan, weil ich dachte, sie seien normal. Mein Verhalten war nicht ungewöhnlich für mich, es war das, was ich kannte. Das ist die Wahrheit für viele Täter. So oft verhalten sich anständige Menschen schlecht, ohne es zu merken. Bis eines Tages, wenn die Wahrheit klar wird.

Als ich erfuhr, dass mein Verhalten nicht nur schädlich, sondern auch falsch - und schon gar nicht normal - war, war es bereits tief verwurzelt. Dieses Schreien und das Wüten waren es, womit ich mich geschützt habe. Damit aufzuhören fühlte sich sehr unsicher an. Während ich mich also ändern wollte, brauchte es Zeit, um dies zu lernen.

Manchmal werde ich gefragt: "Wie war es, eine Frau zu sein, die eine Misshandlerin war?" Obwohl das wahr ist, dass ich es war, denke ich nicht so.

Gewalt ist keine Geschlechterfrage, sondern eine menschliche. Sie ist überall um uns herum und geht über das Stereotyp hinaus. Wenn es um emotionalen Missbrauch geht, erleben sowohl Männer als auch Frauen ihn mit ähnlichen Ausmaßen.

US-Statistiken zeigen, dass 48,4 Prozent der Frauen und 48,8 Prozent der Männer psychologische Aggressionen von jemandem erfahren haben, mit dem sie in einer Beziehung waren.

Ich fühlte mich isoliert und hilflos, aber ich fühlte mich so wegen meines Verhaltens, nicht weil ich nicht zu dem Bild passe, das viele beschwören, wenn sie an Missbrauch denken.

Ich hatte Glück. Trotz meines Verhaltens wurde ich geliebt. Mein Mann mit seinen haselnuss­braunen Augen und seiner irischen Sturheit sah genug in mir, um sich damit abzufinden, wie ich mich benahm.

Langsam, unerträglich langsam, veränderte ich mich. Wir sahen viele Therapeuten, einzeln und zusammen. Es gibt kein 12-stufiges Programm zur Rehabilitierung von miss­bräuchlichen Gewohnheiten, aber die Werkzeuge, die erwachsenen Kindern von Alkoholikern zur Verfügung stehen - über das Sagen der Wahrheit und das Übernehmen von Verantwortung - waren entscheidend.

Ich führte ein "Wuttagebuch", in dem ich die schlechten Tage im Auge behielt. Jahrelang habe ich daran gearbeitet, nur noch einen guten Tag hinzuzufügen, um die Anzahl der guten Tage zwischen den schlechten zu erhöhen. An manchen Tagen fühlte ich mich wie ein Junkie, der versuchte, die nächste Dosis zu erhalten.

Ich entdeckte, dass ich wenig bis gar keine Beziehung zu meinem Körper hatte, also versuchte ich alles - Yoga, Meditation, Feldenkrais, Massage, Training - mit dem Ziel, etwas auf der körperlichen Ebene zu spüren.

Gleichzeitig hörte ich etwas von einem Coach, einen bestimmten Satz, der andeutete, wie wichtig es war, die Dinge "voll zu spüren", anstatt zu überdenken oder mich vor dem Gefühl zu schützen. Diese neue Gewohnheit zu schaffen, um innehalten und sich zu fühlen, bedeutete, dass ich anfing, zu begreifen, wie viel Schmerz ich meinem Mann zufügte. Und natürlich lernte er, für sich selbst einzustehen.

Es war alles sehr chaotisch und umständlich, aber ich wusste, dass die Dinge endlich vorankamen, als ich anfing, Trauer und Scham zu fühlen, anstatt Wut.

Die gute Nachricht ist, dass wir heute so viel darüber wissen, was miss­bräuchliches Verhalten verursacht, was zu großer und kleiner Gewalt im Alltag führt und vor allem, wie man sich tief und dauerhaft verändert. (...) Wenn ich auf all die Jahre zurückblicke, in denen ich die Haut eines Täters trug, wurde mir klar, dass ich nur begrenzt wusste, wie ich mit anderen gut leben konnte. Um dies zu ändern, müssen wir erkennen, dass es die Möglichkeit gibt, dass das Gute in uns selbst das Schlimmste ist. Und dass die Möglichkeit für das Böse auch in den Besten von uns lebt.»[4]

In der deutschen Geschlechter­debatte herrscht für die hier geschilderten Bedürfnisse vieler Frauen nach wie vor eine klaffende Lücke. So viel Aufbrechen von Geschlechter­klischees geht den Wort­führerinnen dieser Debatte offenkundig zu weit.

Genderama[5]
Frauen können genauso manipulativ und gruselig und generell schrecklich sein wie Männer. Solange wir das nicht zugeben, senden wir die Botschaft aus, dass wir Frauen nicht wirklich gleich sind.

Manchmal wünschte ich mir, ich könnte alle Frauen, die ich je gekannt oder kennen gelernt habe, einmal versammeln und eine informelle Umfrage mit ihnen machen:

  • Hand hoch, wenn du dich jemals schlecht benommen und es auf deine Periode geschoben hast
  • Hand hoch, wenn du dich schon einmal hilflos bei einer unangenehmen, wenn auch nicht körperlich anspruchsvollen Aufgabe verhalten hast, zum Beispiel bei einer Spinne im Haus
  • Hand hoch, wenn du jemals einen Mann zum Sex gedrängt hast, obwohl er es vielleicht nicht wirklich wollte
  • Hand hoch, wenn du dachtest, dass du diesen Druck ausüben darfst, weil Männer "es immer wollen" und froh sein sollten, wenn sie es kriegen
  • Hand hoch, wenn du jemals damit gedroht hast, dich selbst zu verletzen, wenn ein Mann mit dir Schluss machen oder dich nicht mehr treffen wollte
  • Hand hoch, wenn du einem männlichen Partner gegenüber körperlich gewalttätig warst - in dem Wissen, dass du wahrscheinlich keine rechtlichen Konsequenzen dafür erleben wirst
  • Hand hoch, wenn du schon mal gelogen hast, dass du die Pille nimmst, oder wenn du eine Schwangerschaft vorgetäuscht hast, um zu sehen, wie ein Mann reagiert
  • Hand hoch, wenn du jemals eine Scheidung oder einen Sorgerechts­streit zu deinen Gunsten manipuliert hast, indem du suggeriert hast, dass ein Mann dich oder dein Kind verletzt hat

Bei dieser Fantasie-Versammlung aller Frauen, die ich je kennengelernt habe oder denen ich je begegnet bin (ich stelle mir ein volles Fußball­stadion vor), würde bei keiner meiner Fragen alle Hände unten bleiben, wenn die Anwesenden ehrlich wären, da bin ich mir sicher. Ich selbst habe mich an der Spinnen­bekämpfungs­front schuldig gemacht. Und über einige der anderen Fragen denke ich lieber nicht zu lange nach.

Wir hören sehr viel über toxische Männlichkeit, diesen amorphen Begriff, der beschreibt, dass Merkmale wie Aggressivität und unterdrückte Gefühle männliche soziale Normen prägen. Der Begriff taucht auch häufig im Online-Feminismus auf, um verkürzt die Missbilligung von so ziemlich allem auszudrücken, was Männer tun. Aber wann werden wir den Frauen gleiche Rechte einräumen und zugeben, dass es auch toxische Weiblichkeit gibt - und dass sie genauso giftig sein kann?

Toxische Weiblichkeit kann sich im Kleinen zeigen, wenn man etwa irrationale Wut­ausbrüche später auf die Hormone schiebt, oder Hilflosigkeit vortäuscht, um zu bekommen, was man will. Stärker ist das Gift, wenn man die eigene Schwäche als Waffe nutzt, sodass diejenigen, die man angreift, sich schlecht wehren können, ohne selbst als Angreifer zu wirken. Frauen können diese Taktiken natürlich auch auf andere Frauen anwenden, inklusive ihrer Lebens­gefährtinnen. Aber nehmen wir für diese Diskussion hier einmal an, dass wir über Frauen und Männer und Sex reden. Wir wissen bereits, dass viele Männer gesellschaftlich so konditioniert sind, dass sie meinen, Frauen wären ihnen Sex schuldig. Aber was ist mit den Frauen, die meinen, dass Männer für jeden Sex, den sie kriegen, dankbar sein sollten?

Meghan Daum[wp][6]

Einzelnachweise

Querverweise

Netzverweise

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Toxische Femininität - Eine Begriffsklärung von Stefan Sasse und Ariane, 17. Dezember 2017.