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Sexuelle Attraktivität

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Hauptseite » Sexualität » Sexuelle Attraktivität

Der Begriff sexuelle Attraktivität bezeichnet die erotische Anziehungs­kraft eines Menschen oder eines anderen Lebewesens auf Angehörige seiner Spezies.

Kindchenschema

Der Begriff "Kindchenschema"[wp] wurde vom Verhaltens­forscher Konrad Lorenz[wp] geprägt. Brigitte Bardot[wp] wurde als junge Frau häufig auch als "Kindfrau" betitelt, ebenso wie die öster­reichische Schauspielerin Romy Schneider[wp]. Heute sind es US-amerikanische Schau­spielerinnen, wie etwa Michelle Pfeiffer[wp] oder Meg Ryan[wp], deren Gesichtszüge am auffälligsten dem Kindchen­schema entsprechen. Auch die zickige Brünette in Sex and the City[wp] entspricht auffällig diesem Schema.

Nach welchen Schemata richtet sich der Mensch, wenn er oder sie einen anderen Menschen sexuell attraktiv findet? Eine Studie der Universität Regensburg hat ermittelt: Männer finden Frauen immer attraktiver, je eher ihr Gesichtsschnitt dem Kindchen­schema (große Augen, hohe Stirn, kleiner Mund) entspricht.

Sexuelle Attraktivität bei Kindern

Kurze Röcke, hohe Absätze, tiefe Dekolletés[wp]. Studien belegen, dass Mädchen sich häufiger darüber definieren, wie sie von anderen gesehen werden.

Schönheit, Kleidung und sexuelle Attraktivität werden zum Maß der Dinge. Bereits pubertierende Mädchen sehen sich als Objekte, deren Haupt­aufgabe es ist, den Jungs zu gefallen. Die wiederum haben - bevor sie Sexualität fehlerfrei schreiben können - Zugriff auf alle Arten von Sex im Internet.

Das Schaulaufen findet auf dem Schulhof und in sozialen Netzwerken[wp] wie Facebook statt. Die Beliebtheit wird in "Gefällt mir-Klicks" für jedes neue Foto gemessen. Als besonderer Vertrauens­beweis gilt der Austausch von Nacktfotos, deren Verbreitung nie wieder zu kontrollieren ist. Die Mode­industrie verdient gut daran, dass Mädchen in immer jüngeren Jahren erwachsen aussehen möchten.

Kinder und Jugendliche geben allein in Deutschland jedes Jahr fast 5 Milliarden Euro für Kleidung und Schmuck aus. Auf den Webseiten der 15 bekanntesten amerikanischen Mode­labels fällt ein Drittel der Kleidung in die Kategorie "sexy".

Von Push-Up-BHs über String-Tangas bis zum Miniröckchen - alles Kleidung für Erwachsene. Doch der Weg in die Sexualisierung beginnt bereits viel früher: bei unschuldigen Prinzessinnen. Unangefochtener Markt­führer in Sachen Prinzessinnen ist Disney - mit mehr als 26.000 Artikeln im Sortiment.

Die Kindheit verkürzt sich

Saleema Noon, Sexualtherapeutin: "Wir haben mit 10- bis 13-Jährigen zu arbeiten begonnen und schnell gemerkt, dass das zu spät ist. Jetzt arbeiten wir mit Neun­jährigen, weil die Mädchen immer früher gezwungen sind, sich wie Erwachsene zu verhalten, sie dürfen nicht mehr lange Kinder sein."

Gail Dines, Soziologin: "Eine 13-Jährige, die heutzutage herausfinden will, was es bedeutet, eine Frau zu sein und all das wahrnimmt, hat nur die Chance eine Frau zu werden nach dem Vorbild von Britney Spears[wp], Paris Hilton[wp], der hyper­sexualisierte Typ. Entweder sie glaubt an dieses Bild oder sie entscheidet sich dafür, unsichtbar zu sein. Für eine Heran­wachsende wäre es aber mehr als ungewöhnlich, sich für die Unsichtbarkeit zu entscheiden."

Die Mädchen von heute haben kein Problem damit, in Klamotten zur Schule zu gehen, die sich kaum vom Bühnen-Outfit ihrer Idole unterscheiden. Und wer nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht oder die falschen Klamotten trägt, muss ständig mit Verbal­attacken rechnen.

Je mehr die Mädchen den Wünschen der Jungs nachgeben, desto weniger denken sie an sich selbst. Aber tolles Aussehen und aufreizendes Verhalten haben ihre Idole zu Super-Stars gemacht. Die Botschaft an die Mädchen von heute ist eindeutig: Sei sexy!

– Christiane Jurczik: Jugend ohne Kindheit: Du musst sexy aussehen!, Kultur und Medien Online am 30. September 2013
Das Phänomen, dass junge Menschen per Mobil­telefon Nacktfotos von sich verschicken, um Anerkennung zu finden oder dem Partner zu gefallen, wird immer schlimmer. Schulen, nicht nur in den USA, kämpfen täglich mit dem Problem, das schon 11-Jährige betrifft. Sie werden mit dem Bild­material erpresst, was irreparable Folgen mit sich bringt.

Fakten über den Austausch von erotischen Handyfotos unter Jugendlichen:

Im Juni 2009 schickte die 13jährige Hope aus dem ländlichen Florida ihrem Freund ein "Oben-Ohne-Foto" auf sein Handy. Dort wurde es von einem anderen Mädchen entdeckt und an sechs Bekannte weitergeleitet. Schließlich zirkulierte das Foto sogar an den benachbarten Schulen. Hope wurde auf dem Schulhof von allen Seiten beschimpft und übel tituliert. Auf der sozialen Netzwerk­plattform My Space tauchte eine Seite der "Hope-Hasser" auf. Kurz darauf erhängte sich das Mädchen.

Hope Witsell ist nicht der einzige Fall mit großer Medienresonanz, bei dem das Versenden von freizügigen Handy-Fotos - das so genannte Sexting - mit Mobbing und Suizid endete. Dass es sich bei Sexting um ein riskantes Medien­nutzungs­verhalten handelt, über dessen Folgen Jugendliche der Internet-Generation zu wenig nachdenken, ist die vorherrschende Deutung des Phänomens.

Es werden immer mehr Mädchen überredet, Jungen explizite Bilder von sich zu schicken. Danach werden sie durch den Austausch und die Veröffentlichung bei Facebook und Co. erpresst.

Eine Studie des NSPCC berichtet, dass bis zu 40 Prozent der jungen Leute, vor allem unter dem Druck anderer Schüler, am Sexting beteiligt sind.

Jo Coleman, Assistent der Schulleitung an der Westleight High School in Leigh, berichtet: "Wir haben Beispiele für Opfer des Sexting in unserer Schule, die 11 oder 12 Jahre alten Schüler werden jedes Jahr jünger. Ein großer Teil davon sind Teenager-Mädchen, die nach der Beziehung von ihrem Ex-Freund mit der Drohung erpresst werden, die Fotos im Internet zu verbreiten. Viele Jugendliche sind sich gar nicht bewusst, dass ihre Fotos nicht nur weiter verschickt, sondern auch für immer im Internet erscheinen können."

Die Versender von Sexting per MMS werden immer jünger, Kultur und Medien Online am 1. Oktober 2013

Kommentare

Kommentar zum Film "Vom Strampler zu den Strapsen":[1]

Zitat: «Das sind unsere zukünftigen "selbst­verwirklichten" Frauen, denen ihre Befreiung von der Unterdrückung durch den Mann, die Hausfrauenrolle und Mutterrolle nur noch die Nuttenrolle übrig gelassen hat.
Und die Reportage muss das natürlich schönreden und andere Sündenböcke finden: Der böse Kapitalismus, die Werbeindustrie, die bösen kleinen Jungs #Aufschrei!, die bösen Jungs denen sie mit vorgehaltenem Peni... äh... vorgehaltener Waffe gefallen müssen, der Marketing-Mann (ist Marketing nicht auch eine Frauendomäne?) also eigentlich wieder ein ewigböses Patriarchat, das arme Frauen in die Werbe- und die Unterhaltungs­industrie peitscht, um ihre Kinder auszubeuten und zu verderben. [...]
Es ist wie immer: Töchter konfrontieren die Mutter damit, wie die Mutter wirklich ist und nicht wie die Mutter gerne gesehen werden will, erscheinen möchte. Dann sagt die Mutter schockiert, gereizt oder aggressiv: "Nein!", doch es nützt nichts. Einmal verneinen hilft halt nicht gegen 99,9 % der Zeit, in der sie das Falsche oder gar nichts der Tochter vorgelebt hat.
Was eine verlogene Weiberscheiße!
Und die Kleinen orientieren sich ja eher an der Zukunft statt an den Alten, tun das, wovon sie sich das Meiste versprechen und die Zukunft der Wohlstandsfrau sieht eben nicht so aus wie die "respektierte Mutterrolle".»[2]
Zitat: «Na, so schlimm finde ich das nun nicht. Es gehörte wohl schon immer zur Evolution, dass Frauen den Männern gefallen wollen. Schließlich versprach ein solches Verhalten schon zur Steinzeit, einen Lebens­beschützer und Ernährer zu bekommen.
Wenn ich mir die LehrerInnen/ExpertInnen so ansehe, erinnern die mich alle stark an einen gebrauchten Wischmop. Dann doch lieber Mädchen, die sich schön machen wollen, als Mädchen, die ihren "Vorbilderinnen" nacheifern wollen.»[3]
Zitat: «Die alten Schreckschrauben finden es nicht so toll, dass die jungen Dinger werden, wie sie selbst mal waren: nämlich Schlampen[4]

Einzelnachweise

  1. Youtube-link-icon.svg Vom Strampler zu den Strapsen - 3sat (26. September 2013 um 20:15 Uhr) (Länge: 43:26 Min.) (Jugend ohne Kindheit: Sexuelle Attraktivität wird zum Maß der Dinge. Präpubertäre Mädchen sehen sich als Objekte, deren Hauptaufgabe es ist, Jungs zu gefallen. Die wiederum haben Zugriff auf alle Spielarten von Sex im Internet.)
  2. WGvdL-Forum: Erziehung ist eben Frauensache, Borat Sagdijev am 28. September 2013 - 16:44 Uhr
  3. WGvdL-Forum: WilhelmTell am 28. September 2013 - 20:10 Uhr
  4. WGvdL-Forum: Generationenkonflikt, Borat Sagdijev am 28. September 2013 - 22:58 Uhr

Querverweise

Netzverweise