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Imran Khan
Imran Khan | |
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Geboren | 5. Oktober 1952 |
Beruf | Sportler, Politiker |
Imran Ahmad Khan Niazi (* 1952) ist ein pakistanischer Politiker und ehemaliger Cricketspieler. Von August 2018 bis April 2022 war er Premierminister Pakistans[wp].
Vor dem Beginn seiner politischen Tätigkeit war Khan Kapitän der pakistanischen Cricket-Nationalmannschaft und gewann in dieser Funktion 1992 den Cricket World Cup für Pakistan. Er erwarb durch diesen Erfolg den Status eines Nationalhelden. Seit 1996 ist er Vorsitzender der Partei Pakistan Tehreek-e-Insaf[wp] (PTI), der Pakistanischen Bewegung für Gerechtigkeit. Er war Mitglied der Nationalversammlung Pakistans von 2002 bis 2007 und erneut zwischen 2013 und 2018. Bei der Parlamentswahl in Pakistan 2018 war er Spitzenkandidat seiner Partei für das Amt des pakistanischen Premierministers.
Regimewechseloperation im April 2022
Es ist kaum zu glauben, dass der Schurkenstaat USA von großen Teilen der hirngewaschenen Öffentlichkeit des kollektiven Westens immer noch als Leuchtturm von Demokratie und Menschenrechten angesehen wird. Anhand inzwischen freigegebener, offizieller US-Regierungsdokumente ist bewiesen, dass allein in den Jahren 1947 bis 1989 das Oligarchen-Regime in Washington 64 verdeckte US-Regimewechsel-Operationen in anderen Staaten durchgeführt und nicht genehme Regierungen gestürzt hat, egal ob sie demokratisch gewählt waren oder nicht. Verdeckt heißt, dass es keine Spur in Richtung USA gab. Auch als der in allen Schichten der pakistanischen Bevölkerung beliebte Premierminister Imran Khan Anfang April 2022 durch ein Misstrauensvotum[wp] im Parlament gestürzt wurde, haben viele Beobachter zwar vermutet, dass die kriminellen Schurken in Washington mal wieder die Strippen gezogen hatten, aber Beweise dafür gab es nicht.
Die fehlenden Beweise sind jetzt jedoch aufgetaucht, zweifelsfrei, nämlich in Form einer Depesche des pakistanischen Botschafters in Washington nach Hause. Darin berichtete er nach einem Treffen mit Top-Vertretern des US-Außenministeriums (State Department), wie diese den Sturz von Premierminister Khan gefordert und bei Nichterfüllung Pakistan böse Zeiten in Aussicht gestellt hatten. Der Inhalt der Depesche ist inzwischen rund um die Welt zur Kenntnis genommen worden, vor allem in den Ländern des Globalen Südens, denn für die internationale Gemeinschaft ist es ein Lehrstück über die weltweit weiterhin stattfindenden Regimewechsel durch das US-Regime. Nur die Qualitätsmedien der westlichen Wertegemeinschaft und Verteidiger der regelbasierten Ordnung haben standhaft die Depesche des pakistanischen Botschafters ignoriert. Deshalb habe ich diesem Artikel eine vollständige deutsche Übersetzung der Depesche beigefügt. Den demokratisch gewählten pakistanischen Premierminister Imran Khan angesichts seiner immensen Beliebtheit in allen Schichten des Volkes zu stürzen, muss für die US-amerikanischen Strippenzieher "keine leichte Sache gewesen" sein und habe "organisierter Anstrengungen bedurft", kommentierte der renommierte US-Professor Jeffrey Sachs[wp] in einer kritischen Analyse den inzwischen bewiesenen, nicht mehr verdeckten Regimewechsels durch Washington. In diesem Zusammenhang sei unbedingt auf die wissenschaftliche Arbeit von Professorin Lindsey O'Rourke hingewiesen, die anhand offizieller, inzwischen freigegebenen US-Regierungsdokumente nachgewiesen hat, dass es in der Zeit des Kalten Krieges zwischen 1947 bis 1989 insgesamt 70 US-Regimewechsel-Operationen gegeben hat, von denen zum Großteil mit den USA befreundete und sogar verbündete Länder betroffenen waren. Davon fanden 64 verdeckt statt, was heißt, eine Spur in die USA war nicht erkennbar. 64 verdeckte US-Regimewechsel-Operationen in etwas mehr als 40 Jahren heißt: Ein Regimewechsel ca. alle halbe Jahre. Allerdings hat die Untersuchung der der Wissenschaftlerin O'Rourke gezeigt, dass eine Regimechange-Operation nach der anderen sich früher oder später als Misserfolg herausgestellt und in vielen Fällen sogar zu Katastrophen geführt hat wie Destabilisierung der Gesellschaft, Bürgerkrieg und Terrorismus. Wenn man jetzt das Buch von O'Rourke auf den neuesten Stand bringen würde, müsste man mindestens ein weiteres Dutzend von Regimechange-Operationen der Schurken in Washington hinzufügen. Von denen ist der Maidan-Aufstand 2014 in der Ukraine sicherlich der spektakulärste US-Operation und in seinen Konsequenzen die verheerendste. Allerdings hat auch der hinterhältige Regimewechsel in der Atommacht Pakistan das Zeug, nicht weniger schlimme Folgen zu zeitigen. Nachdem der erste Schritt zur Entmachtung von Premierminister Imran Khan am 3. April 2022 mit Hilfe eines Misstrauensvotums im Parlament gescheitert war, wurde wenige Tage später, am 9. April, mit fadenscheinigen Begründungen und verwaltungstechnischen Taschenspielertricks ein erfolgreiches Misstrauensvotum herbeigeführt, womit Washingtons Forderungen erfüllt wurden. Bei diesem Misstrauensvotum im Parlament stimmten von 342 Abgeordneten 174 dafür. Mit einer hauchdünnen Mehrheit von nur drei Stimmen den beliebtesten Politiker Pakistans aus dem Amt zu entfernen, dürfte angesichts des massiven Drucks aus Washington in einem Parlament, wo die Korruption blüht, kein Problem gewesen sein. Dass Korruption im Spiel war, war auch der Konsens kritischer internationaler Beobachter, die mit Entsetzen die katastrophale Entwicklung verfolgten, die auf den Sturz Khans in Pakistan folgte. Aber handfeste Beweise für die teuflische Hand Washingtons fehlten. Derweil herrschte in den Konzern- und Regierungsmedien des kollektiven Westens eisernes Schweigen über die wahren Hintergründe des Sturzes von Premierminister Khan. Der wurde im Westen sogar für die blutigen Unruhen ziviler Massen gegen das Militär, die das ganze Land erfasst hatten, verantwortlich gemacht. Über ein Jahr später sind nun dennoch die Beweise für Washington als Drahtzieher aufgetaucht, und zwar in Form der bereits erwähnten Depesche. Diese hatte der damalige pakistanische Botschafter in den USA am 7. März 2022 von Washington an das Außenministerium in Islamabad, der Hauptstadt Pakistans, geschickt. Eine Kopie dieser Depesche wurde kürzlich dem investigativen Online-Kanal The Intercept von einem offensichtlich hochrangigen militärischen oder zivilen Whistleblower zugespielt. "The Intercept" hat das ganze Dokument veröffentlicht.[1] Offiziell dementiert wurde es bisher nicht. Die Depesche war am 7. März 2022 abgeschickt worden, also knapp einen Monat vor dem ersten Versuch, Imran Khan durch das Parlament zu stürzen. In ihr berichtete Asad Majeed Khan[wp], der damalige pakistanische Botschafter in Washington, von einem Mittagessen, das er zuvor mit Mr. Donald Lu[wp], stellvertretender US-Staatssekretär für Süd- und Zentralasien im State Department und dessen Begleiter, Mr. Les Viguerie, gehabt hatte. Kern der Depesche war, dass die USA sehr unzufrieden mit Premierminister Imran Khan waren und drohten, falls man in Pakistan Khan erlauben würde, weiterzumachen wie bisher, dies böse Folgen für das Land haben würde. Aber das alles könnte viel besser laufen, wenn etwas passieren würde und Khan nicht mehr Premierminister wäre. Laut der Depesche hat sich Donald Lu, der im Text kurz Don genannt wird, vor allem über Pakistans neutrale Position in der Ukraine-Krise beschwert, die er vorwurfsvoll als "aggressive Neutralität" (ein Widerspruch in sich selbst) bezeichnete. Und auch sonst hatte sich der hohe US-Beamte im US-Auswärtigen Dienst mit seinen unverhohlenen Drohungen und Einmischungen in die internen Angelegenheiten Pakistans eher wie ein Mafia Schutzgeldeintreiber benommen als wie ein Diplomat. Hier folgt die Übersetzung der Depesche des pakistanischen Botschafters aus Washington:
Weil Imran Khan nach dem Sturz nicht aufgab und sich aus der Politik zurückgezogen hat, sondern weiter gegen den Tiefen Staat[wp] in Pakistan und dessen Auftraggeber in Washington kämpfte, wurde er in Phase II seiner Kaltstellung von einem gekauften Gericht wegen fingierter Vergehen zu einer Strafe mit Hausarrest verurteilt. Und weil auch das seinen Widerstandswillen nicht gebrochen hatte, wurde er jüngst in Phase III wegen angeblich weiteren Vergehen zu drei Jahren Wegschluss im Gefängnis erneut verurteilt. In pakistanischen Gefängnissen herrschen schlimme Zustände und dort ist sich keiner seines Lebens sicher. Ein Streit unter Gefangenen könnte in Phase IV auf elegante Weise Washingtons Problem mit Imran Khan ein für alle Mal lösen. Zum Abschluss nochmals zur Erinnerung: Imran Khans so genanntes "Verbrechen", das den Zorn des US-Regimes über ihn gebracht hat, bestand darin, dass er sowohl mit den Vereinigten Staaten als auch mit China und mit Russland befreundet sein wollte. Seine Botschaft war: Wir wollen gute Beziehungen zu allen haben. Das aber war für die herrschende Clique in Washington unerträglich. Gute Beziehungen zu US-Gegnern zu haben, geht schon überhaupt nicht. Denn wenn ihr nicht gegen unsere Feinde seid, dann seid ihr gegen uns. Hier sei an die Gesprächspassage erinnert, in der der pakistanische Botschafter argumentiert: "Nur weil Pakistan mit anderen Ländern Handel treibt, sind wir doch nicht auf der Seite der Feinde der USA!" Aber seinen hochrangigen Gesprächspartner Don vom US-Außenministerium konnte er nicht umstimmen. Normale Beziehungen zu anderen Ländern ohne US-Zustimmung sind offensichtlich schon ein Verstoß gegen die regelbasierte Ordnung Washingtons. "In diesem Fall können Sie kein Freund von uns sein", war Dons Antwort. Khans Verbrechen war, dass er sich den von den USA verhängten Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen und die Beziehungen zu Moskau nicht abgebrochen hat. Das hatte Khan getan, um vom pakistanischen Volk, das günstiges russisches Erdöl und andere Rohstoffe braucht, schweren Schaden abzuwenden. Kein führender Politiker eines wirklich souveränen Staates würde sich anders verhalten als Imran Khan. Die korrupten Eliten der US-Vasallenstaaten, siehe beispielsweise Deutschland, verkaufen bereits im vorauseilenden Gehorsam die Lebensgrundlage des Volkes für ein gnädiges Lächeln aus Washington. Allerdings wissen sie, dass auch ihnen ein Regimewechsel droht, wenn sie sich querstellen. Das ist die Funktionsweise der USA-diktierten "regelbasierten, internationalen Ordnung". Kein Wunder, dass in Südafrika letzte Woche der Andrang zur Mitgliedschaft in die BRICS so groß war. | ||
– Rainer Rupp[2] |
Einzelnachweise
- ↑ Ryan Grim, Murtaza Hussain: Secret Pakistan Cable Documents U.S. Pressure to Remove Imran Khan, The Intercept am 9. August 2023
- Anreißer: "All will be forgiven," said a U.S. diplomat, if the no-confidence vote against Pakistan Prime Minister Imran Khan succeeds.
- ↑ Rainer Rupp: US-Schurkenstaat bloßgestellt, Apolut am 1. September 2023
- US-Schurkenstaat bloßgestellt, Apolut auf Odysee am 1. September 2023, 18:32 Min.
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Imran Khan