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Ultrakatholizismus
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Der Ultrakatholizismus ist ein rechtsgerichteter Katholizismus[wp], der sich emanzipatorischen Bestrebungen im Katholizismus entgegenstellt (Kampf gegen den sogenannten "Modernismus"[wp]), eine stärkere Hierarchie anstrebt, in Geschlechter- und Familienfragen extrem konservativ auftritt oder aristokratisch-monarchistische Tendenzen hat. Von einigen ultrakatholischen Gruppen wird das Zweite Vatikanische Konzil[wp] abgelehnt.
Politischer Aktivismus Oftmals sind ultrakatholische Personen oder Initiativen politisch aktiv, indem sie sich für einen Familismus einsetzen, sich in der Anti-Choice-Bewegung[wp] engagieren oder sich gegen eine rechtliche oder praktische Gleichstellung von Homosexualität mit Heterosexualität wenden. |
– StasiWiki, Version vom 1. März 2017 |
Zitat: | «Die Religionskriege der Jahre 1562-1598[wp] stürzten Staat und Gesellschaft in Frankreich in eine tiefgreifende Krise, in der eine Vielzahl politischer, sozialer und religiöser Spannungen zum Ausdruck kam. Ein wesentliches Element dieser Krise war das Aufkommen eines militanten Katholizismus[wp] als Reaktion auf das Vordringen des Calvinismus[wp] in den 1540er und 1550er Jahren. Dieser Ultrakatholizismus war regional unterschiedlich stark verbreitet. Er war stellenweise ein Massenphänomen und keinesfalls nur eine Randerscheinung. In einer apokalyptischen Endzeitstimmung forderten die radikalkatholischen Aktivisten die gewaltsame Reinigung Frankreichs vom Krebsgeschwür der Häresie[wp] und die Unterordnung der gesamten Politik der Monarchie unter den Primat des Kampfes gegen die als Agenten des Teufels verstandenen Calvinisten. Sie waren nicht bereit, die von den königlichen Regierungen seit 1560 betriebene Ausgleichspolitik hinzunehmen. Der anticalvinistische Aktionismus äußerte sich zwischen 1560 und 1572 zunächst in oft mörderischen Pogromen gegen die Calvinisten, die in den Massakern der Bartholomäusnacht[wp] in Paris und zahlreichen Provinzstädten im August 1572 ihren Höhepunkt erreichten. Mit der Verschärfung der Krise seit 1584 (Tod des Herzogs von Anjou[wp], Bildung der Liga) nahm der Ultrakatholizismus eine immer stärker revolutionäre Haltung an. Die Person des Königs wurde ebenso infrage gestellt wie die autoritären Regierungsstrukturen der Renaissance-Monarchie. Nach der gewaltsamen Machtübernahme der Liga in Paris 1588 und angesichts des Kampfes gegen die royalistisch-calvinistische Koalition unter Heinrich von Navarra[wp] verstärkte sich in der Pamphletistik und in den Predigten der Ultras auch die Kritik an Schwertadel und Noblesse de Robe und wurde betont, dass nicht Abstammung und Reichtum, sondern allein der "wahre Glaube" eine gesellschaftliche Überordnung legitimieren könne. Diese potentiell revolutionären Tendenzen mit ihrer sozialen Basis in der "bourgoisie seconde" vor allem in Paris wurden von der adligen Führung der Liga 1591/92 gewaltsam eingedämmt. Sie dienten aber der royalistischen Propaganda als Argument gegen die Ligisten und trugen dazu bei, dass es Heinrich von Navarra seit 1593 gelang, die Positionen der Liga zu destabilisieren und die Position der Krone und der traditionellen Eliten wiederherzustellen.»[1] |
Einzelnachweise
- ↑ Religiöser Radikalismus und traditionale Politik: die französischen Religionskriege, Das Abstract zum Referat von Michael Wagner, 44. Deutscher Historikertag in Halle an der Saale vom 10. bis 13. September 2002