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Ruschismus

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Hauptseite » Ideologie » Faschismus » Ruschismus

Das politische Schlagwort Ruschismus (Kofferwort aus den Begriffen Russland und Faschismus, russisch рашизм raschism, englisch ruscism) oder russischer Faschismus (russisch: русский фашизм) wird pejorativ und mit der expliziten Absicht verwendet, die Russische Föderation als Staat zu verunglimpfen und zu delegitimieren.

Nach Auskunft der allwissenden Müllhalde soll der Begriff von russischen Dissidenten[1] erdacht und geprägt worden sein sowie von ukrainischen und anderen nicht-russischen offiziellen Stellen und Medien verwendet werden, um die nach ihrem Dafürhalten unter der Präsidentschaft Wladimir Putins entstandene und vorherrschende politische Ideologie und dessen Herrschafts­mittel und -methoden in Russland plakativ zu benennen.[2][3][4], oder in Bezug auf eine objektive Faschismus-Definition eine Form des Faschismus sei.[5]

Herkunft und Definition

Als Kampfbegriff und politisches Schlagwort soll Raschismus eine Art totalitäre Ideologie bezeichnen, die nach Auffassung der Urheber und Verwender eine Symbiose von Faschismus und Stalinismus[wp], darstelle. Russophobe Aktivisten verwenden den Begriff, um eine angebliche Besetzung und Annektierung ausländischer Territorien durch die Russische Föderation öffentlichkeits­wirksam zu skandalisieren.

WikiMANNia-Kommentar
Die WikiMANNia-Redaktion kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die diesem Schlagwort zu Grunde liegende Absicht und seine bewusste Verwendung als Fehdewort darin besteht, die politisch opportune Variante eines rhetorischen Argumentum Ad Hitlerum[wp] für einschlägige Diskurse zu konstruieren.

Verwendung

Nach Aussagen der allwissenden Müllhalde:

Zitat: «1995 benutzte der erste tschetschenische Präsident Dschochar Dudajew[wp] (1944-1996) im Zusammenhang mit dem Ersten Tschetschenien­krieg[wp] den Begriff Russismus (russisch русизм), den er als Manifestation einer wachsenden rechtsextremen russischen Ideologie ansah. Dudajew erklärte den Begriff Russismus als Abart einer Hass­ideologie, die auf großrussischem Chauvinismus und Fehlen von Spiritualität sowie Unmoral beruhe. Von anderen Formen des Rassismus und Nationalismus[wp] unterscheide sich diese durch extreme Grausamkeit gegenüber Mensch und Natur. Grundlage sei die Zerstörung von allem und jedem, die Taktik der verbrannten Erde.»[6]
WikiMANNia-Kommentar
Der bewusste Gebrauch eines ursprünglich im Zuge antirussischer Kriegspropaganda-Aktivitäten erdachten und geprägten Schlagworts gestattet einen aufschlussreichen Einblick in die Geisteshaltung.

In diesem Zusammenhang ist an das "Kaukasus-Emirat" zu erinnern, das eine Art von regional­spezifischer Vorläufer­organisation der Terroristischen Vereinigung Islamischer Staat dargestellt hat, sich nach dessen Gründung selbigem angeschlossen hat und in ihm schließlich aufgegangen ist. Unter den Kämpfern des Emirates befanden sich von der WikiPrawda "Mudschahedin" genannte Islamisten, die ihrerseits die Gleichgesinnten der in Deutschland (Köln und Hamburg) im öffentlichen Raum für die Errichtung eines Kalifats agitierenden Salafisten sind.

Zitat: «Der Begriff ist seit dem Kaukasuskrieg 2008[wp] gegen Georgien im Jahr 2008 inoffiziell verbreitet worden. Zum zweiten Mal wurde der Begriff während der Annexion der Autonomen Republik Krim durch Russland, nach dem Abschuss von Malaysia-Airlines-Flug 17 am 17. Juli 2014 und dem Beginn des russisch-ukrainischen Krieges 2014[anm 1] popularisiert.»[7]
WikiMANNia-Kommentar
Die WikiPrawda stellt im Rahmen ihres kriegs­propagandistischen Narratives den Kaukasuskrieg von 2008 tatsachen­widrig als russische Aggression dar. Der georgische Staat hat realiter jedoch seinerzeit das Ziel verfolgt, die kleinen Völker Südosseten[8] und Abchasen[9] gewaltsam zu unterwerfen, zu georgisieren[anm 2] und ihre sich seit Anfang bzw. Mitte der 1990er Jahren, nach der Abspaltung zu Protostaaten verfestigten und zuvor bereits autonom gewesenen, angestammten Siedlungsgebiete zwangs­einzugliedern. Das ist das Analogon zur erzwungenen Ukrainisierung[wp], der sich der Donbass und die Krim durch Sezession[wp] entzogen haben.

Anmerkungen

  1. Anmerkung der Redaktion: Der territorial-politische Prozess der Neuzuordnung der Krim war eine unter dem militärischen Schutz Russlands ermöglichte Sezession mit anschließender Aufnahme der Krim in den russischen Staatsverband. Der Abschuss der MH17 war vermutlich ein ukrainisches Kriegsverbrechen, welches Russland zwecks Legitimierung der bereits vorbereiteten Wirtschafts­sanktionen angelastet wurde. Der zwischen 2014 und 2022 stattgefundene Krieg im Donbass war ein ukrainischer Bürgerkrieg, in dem eine von den USA im Modus einer verdecken Regimewechseloperation eingesetzte Marionetten­regierung und deren Nachfolge­regierungen den legitimen Widerstand ukrainischer Staatsbürger durch den Einsatz militärischer Gewalt brechen wollten.
  2. Dieser Vorgang, der auch als "Georgisierung" Georgiens (Ronald Suny) verstanden wird.

Einzelnachweise

  1. Александр Скобов (Alexander Skobow): "Циммервальдская левая", Грани.Ру (grani.ru) am 22. März 2014
  2. Kriegspropaganda in Russland: Die Methode "Raschismus", Tagesschau (NDR) am 7. April 2022 (Aus dem ARD-Studio Moskau)
    Anreißer: Seit dem Angriff auf die Ukraine ist die Kreml-Propaganda noch extremer geworden: Verschwörungsmythen und Dementi, Vergangenheit und Gegenwart, Nazi-Vokabular und sowjetische Denkmuster werden vermischt - mit üblen Folgen.
  3. Krieg der Begriffe: Wie aus Faschismus Raschismus wurde, Die Welt am 25. April 2022
    Auszug: Im Umlauf ist es schon länger, jetzt will Wolodymyr Selenskyj es auch in den Geschichts­büchern sehen: das Kofferwort Raschismus, zusammengesetzt aus R wie Russland und -aschismus wie Faschismus. Die Ukraine zieht damit gegen den Neusprech Putins zu Felde.
    "In den Geschichtsbüchern", so sagte Wolodymyr Selenskyj eben erst über die russischen Verbrechen in der Ukraine "wird der Begriff Raschismus verankert sein." Raschismus? Das Wort sei neu, so Selenskyj in einer von der ukrainischen Botschaft in Österreich flugs verbreiteten Übersetzung weiter, "aber die Taten sind dieselben, die vor 80 Jahren in Europa passierten." Raschismus muss, aus dieser Erklärung zu schließen, ein Faschismus russischer Prägung sein - selbst in der notwendig unzulänglichen Übersetzung ist der Gleichklang gut zu hören. Tatsächlich aber steckt hinter dem Neologismus aus R wie Russland und -aschismus wie Faschismus viel mehr.
  4. "Ruschismus" lautet der Begriff etwa in Blätter für deutsche und internationale Politik[wp] 6 / 2022: Tatiana Zhurzhenko (Charkiw / Berlin): Krieg und Widerstand im ukrainischen Diskurs, "Blätter" 6/2022 S. 51-60
  5. Ruschismus Teil 1: Sitzen die wahren Faschisten in Moskau?, Piratenpartei Deutschland am 29. Mai 2022
    Auszug: Mitglieder der AG Außen- und Sicherheitspolitik haben Putin-Russland nach den Kriterien von Umberto Eco's[wp] "Urfaschismus" untersucht. Das Ergebnis überrascht: unter der Anlegung objektiver Kriterien, deutet erstaunlich viel darauf hin, dass es sich bei Putin's Russland um einen faschistisch geführten Staat handelt. [...] Unser Ziel ist es in den nächsten Wochen die einzelnen Punkte Umberto Ecos bei der Analyse von Putin-Russland anzuwenden. Für diesen Putin-Faschismus hat sich vor allem in Osteuropa und der Ukraine ein feststehender Ausdruck durchgesetzt: Ruschismus (Рашизм, von der NYT[wp] wurde dies mit ruscism übersetzt). Dieser Ausdruck wird im Folgenden dazu verwendet, die Regierungsform in Russland unter der aus über 2.000 Organisationen gebildeten Einheitspartei "Allrussischen Volksfront"[wp] Putins zu bezeichnen.
  6. WikipediaRaschismus - Abschnitt "Geschichte"
  7. Wikipedia: Raschismus - Abschnitt "Verwendung seit dem Kaukasuskrieg 2008" (Stand: 26. Juni 2023)
  8. Markus Ackeret, Zerowani: Warum es Georgien auch zehn Jahre nach dem August-Krieg um Südossetien schwerfällt, mit der Realität zurechtzukommen, Neue Zürcher Zeitung am 7. August 2018
    Anreißer: Zehn Jahre nach dem August-Krieg um Südossetien hat sich Georgien im Provisorium und in der Abgrenzung zu Russland eingerichtet.
  9. Gabor Kiss: "Georgiens abchasische Fiktionen", Neue Zürcher Zeitung am 12. Juni 2008
    Anreißer: Unter Berücksichtigung ethnischer und historischer Tatsachen lässt sich der "abchasisch-georgische Knoten" lösen oder zumindest lockern (NZZ 3. 6. 08). Die Abchasen sind Ureinwohner des gegenwärtig von Georgien beanspruchten Gebietes, das nur wenig grösser ist als der Kanton Graubünden.

Querverweise

Netzverweise