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Klassenkampf
Der Begriff Klassenkampf wurde durch die marxistische Theorie populär. Darunter werden ökonomische, politische und ideologische Kämpfe zwischen gesellschaftlichen[wp] Klassen[wp] verstanden. Der marxistischen Theorie zufolge sind die Triebkräfte der bisherigen menschlichen Geschichte und speziell der Revolutionen Klassenkämpfe zwischen ausbeutenden und ausgebeuteten Klassen, deren Interessen als antagonistischen[wp] interpretiert werden. Im Kampf der gesellschaftlichen Klassen manifestiert sich nach Karl Marx[wp] der Widerspruch zwischen den gesellschaftlichen Produktivkräften (dem Entwicklungsstand der Arbeitskraft, der Produktionsmittel und Produktionstechniken) und den Produktionsverhältnissen (bzw. den Eigentumsverhältnissen an den Produktionsmitteln) als Klassengegensatz. Er führe schließlich durch den Umsturz der bestehenden Klassenherrschaft[wp] eine revolutionäre Umwälzung der Produktionsverhältnisse herbei. Im Kapitalismus stehen sich die Arbeiterklasse und die Kapitalistenklasse (Bourgeoisie) als zentrale Klassen gegenüber. Die Revolution der Arbeiterklasse, die Marx aufgrund der krisenhaften Entwicklungsgesetze der kapitalistischen Produktionsweise gemäß seines teleologischen[wp] Geschichtsverständnisses erwartete, würde die Klassenherrschaft durch Aufhebung aller Klassenunterschiede beenden.
Klassenkampf nach Marx und Engels
Mit dem Satz "Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen" eröffneten Karl Marx[wp] und Friedrich Engels[wp] - nach der kurzen Einleitung - das erste Kapitel des Manifests der Kommunistischen Partei[wp].[1] Ihnen zufolge ist die bisherige Geschichte der Menschheit eine Abfolge von Kämpfen unterschiedlicher Klassen gegeneinander um die Herrschaft, genauer: um die Verfügung über die Produktionsmittel in der jeweiligen Gesellschaft.
Lediglich in den (mehr deduzierten als empirisch nachgewiesenen) ursprünglichen Gemeinwesen ("Urkommunismus"[wp]) mit "Stammeigentum", gemeinsamer Produktion und Aneignung habe es noch eine klassenlose Gesellschaft[wp] gegeben. Diese beruhe darauf, dass mittels Arbeit kein nennenswertes Mehrprodukt erzeugt wurde. Alle Mitglieder der Gesellschaft mussten sich an der Produktion für das Lebensnotwendige beteiligen, so dass sich keine Klasse bilden konnte, die sich die Mehrarbeit der anderen hätte aneignen können. Alle seien in einen unmittelbaren Überlebenskampf mit der Natur verwickelt gewesen. Große Hierarchie-Unterschiede waren demnach in der frühen Gesellschaft weitgehend unbekannt.
Geschlechterkampf
Kampf | Unterdrückte Klasse | Unterdrücker-Klasse | Utopie | Ziel |
---|---|---|---|---|
Klassenkampf | Arbeiter (Proletarier) und Bauern |
Kapitalisten (Bourgeois) und Großgrundbesitzer |
Urkommunismus[wp] | klassenlose Gesellschaft[wp] |
Geschlechterkampf | Frauen | Männer | Matriarchat | geschlechtslose Gesellschaft |
Zwischen Klassenkampf und Geschlechterkampf gibt es weitreichende Parallelen. Schon früh war neben dem Hauptwiderspruch[wp] zwischen Kapital und Arbeit von einem "Nebenwiderspruch", der Unterdrückung und Benachteiligung der Frauen durch das Kollektiv der Männer, die Rede. Sozialistische und marxistische Feministinnen betrachten die Frauenunterdrückung als immanentes Element des Kapitalismus. Der Feminismus verstieg sich in die Verschwörungstheorie des Patriarchats, wonach sich alle Männer weltweit verschworen hätten, die Frauen zu unterdrücken, zu benachteiligen, zu vergewaltigen und zu schlagen. Der feministische Kampf gegen die Männer ist ideologisch wie der kommunistische Klassenkampf begründet und hat die Zerstörung der bestehenden Gesellschaft zum Ziel. Gemeinsam haben Klassenkampf und Geschlechterkampf die irrationale Erwartung, dass aus den Ruinen einer zerstörten Gesellschaft auf wundersame Weise eine neue und gerechtere Gesellschaft emporstiege.
Kampf um Opferpunkte
Alles Evolution arbeitet heraus, wie hinter dem von den Feministinnen vom Zaun gebrochenen Geschlechterkampf, in dem es vorgeblich um eine (angeblich) gerechtere Gesellschaft ginge, letztlich nur das Gerangel um die besten Plätze auf dem "Opfermarkt" steht:
In Teilen des Feminismus ist die Auffassung verbreitet, dass die Welt als ganzes besser wird, wenn endlich das Patriarchat / die hegemoniale Männlichkeit / die Phallokratie beseitigt worden ist. Alle anderen Probleme, auch solche, die Männer betreffen, hängen letztendlich eben an diesem Umstand, was es stark in die Nähe der Theorien von Hauptwiderspruch[wp] und Nebenwiderspruch rückt, wenn ich das richtig verstehe:
Deswegen ist die Beseitigung des Patriarchats / der hegemonialen Männlichkeit / der Phallokratie das vordringlichste Ziel, weil es alle anderen Schwierigkeiten beseitigt. Wenn einige Feministen davon sprechen, dass der Feminismus letztendlich die Befreiung aller will, indem das Patriarchat etc bekämpft wird, dann steckt denke ich zu einem gewissen Teil diese Annahme der Bedingtheit dahinter. In der Wikipedia steht auch etwas zu der Diskussion dazu:
Hier sieht man meiner Meinung nach auch wieder, dass eifrig um die beste Opferposition gekämpft wird und es jedem wichtig ist, dass seine Position diejenige ist, die am bedeutsamsten ist und für die daher am meisten gekämpft werden muss. Wer darlegen kann, dass seine Position den Hauptwiderspruch betrifft, der sagt damit gleichzeitig, dass alle anderen Probleme verschwinden, wenn man nur genug für seine Sache kämpft - keine schlechte Position. Wie so etwas aussieht, dass sieht man hier:
Meiner Meinung nach ist das falsch: Arbeitsteilung[wp] erlaubt Spezialisierung[wp] und damit eine höhere Produktivität. Die geschlechtsspezifische Aufteilung entspricht dabei eher bei dem Schnitt der Geschlechter vorhandener Vorlieben und Fähigkeitsausprägungen als einem Plan zur Unterdrückung. | ||||||
– Alles Evolution[8] |
Bewertung
Weite Teile der feministischen Bewegung kann als Trittbrettfahren auf dem sozialistischen Klassenkampf verstanden werden. Die Feministinnen warfen den männlichen Revolutionären vor, dass sie ebenso wie die gegenwärtige Gesellschaften patriarchalisch strukturiert seien. Die männlichen Sozialisten können aber auch als nützliche Idioten der Feministin verstanden werden. Zumindest wirkt es so, dass die gesellschaftszersetzende Wühlarbeit der Sozialisten vornehmlich den Feministinnen Vorteile gebracht haben. Der Mann wird jedenfalls nicht befreit. Es bleibt seiner persönlichen Wahrnehmung überlassen, ob er sich mehr vom Kapitalismus oder vom Feminat ausgebeutet[wp] fühlt.
Kommentar: | «Man sollte den Feminismus als einen "vergeschlechtlichten Klassenkampf" auffassen.» |
Zitat: | «Der Geschlechterkampf ist so einfallslos wie der Klassenkampf.» - Norbert Blüm[9] |
Einzelnachweise
- ↑ Marx-Engels-Werke, Band 4. Dietz Verlag, Berlin 191959, S. 462.
- ↑ Wikipedia: Hauptwiderspruch
- ↑ Wikipedia: Hauptwiderspruch - Abschnitt "Weitere Nutzungen"
- ↑ Der Begriff Patriarchat bezeichnet Männerherrschaft, eine Form der Geschlechterhierarchie bzw. das System gesellschaftlicher Strukturen, in dem Frauen in vielfacher Weise benachteiligt, diskriminiert und ausgegrenzt werden (vgl. Treibel 1994: 74). Dass gegenwärtige Gesellschaften patriarchalisch strukturiert sind, wird u.a. deutlich an der Struktur des beruflichen Sektors oder am familialen bzw. Beziehungssektor. Frauen werden schlechter entlohnt als Männer, es besteht eine gegen Wandel relativ resistente geschlechtliche Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern mit ungleicher Bewertung der verschiedenen Tätigkeiten; darüber hinaus ist sexualisierte Gewalt gegenüber Frauen alltäglich.
- ↑ Zu den Unterschieden zwischen sozialistischen und marxistischen Feminismen, die in diesem Artikel vernachlässigt werden, vgl. beispielsweise Frey (2003: 42ff).
- ↑ Die feministische Kritik am marxschen Arbeitsbegriff, die verdeutlicht, dass unentlohnte Frauenarbeit gesellschaftlich notwendige Arbeit ist, führte u.a. zu Forderungen nach Lohn für Hausarbeit.
- ↑ Feminismen: Strömungen, Widersprüche und Herausforderungen[ext] - Tanja Carstensen & Melanie Groß
Feminismen: Strömungen, Widersprüche und Herausforderungen[ext] - Tanja Carstensen & Melanie Groß, 2006 (in FAU-MAT (Hg) (2006): Gender und Arbeit. Geschlechterverhältnisse im Kapitalismus, S. 11-32) - ↑ Hauptwiderspruch, Nebenwiderspruch und Feminismus, Alles Evolution am 16. Oktober 2012
- ↑ Unverblümtes von Norbert Blüm, 1985
Querverweise
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Klassenkampf