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Weltbank

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Die Weltbank (englisch World Bank) bezeichnet im weiten Sinne die in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington, D.C.[wp] ansässige Weltbankgruppe, eine multinationale Entwicklungsbank[wp]. Die Weltbankgruppe hatte ursprünglich den Zweck, den Wiederaufbau der in Folge des Zweiten Weltkrieges[wp] verwüsteten Staaten zu finanzieren.

Hintergrund

Laut der Weltbank hat Russland 2023 Japan als viertgrößte Volkswirtschaft abgelöst. Vor Russland (6,45 Billionen Dollar) sind nun nur noch Indien (14,6 Billionen Dollar), die USA (27,4 Billionen Dollar) und China (35 Billionen Dollar), während Japan (6,3 Billionen Dollar) und Deutschland (5,9 Billionen Dollar) nun hinter Russland zurückgefallen sind.

In deutschen Medien habe ich darüber keinen einzigen Bericht gefunden. Die Deutschen sollen weiterhin glauben, dass sie eine starke Wirtschaft haben und dass Russland ein wirtschaftlicher Zwerg sei, dabei hat Russland Deutschland schon im Jahr 2022 als fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst. Aber die Deutschen müssen ja nicht alles wissen.

Um zu verstehen, wie die westlichen Medien die Legende vom armen Russland und dem reichen Westen aufrecht erhalten, muss man sich anschauen, wie das BIP gemessen wird.

Wie das BIP gemessen wird

Die Schwierigkeit bei der Berechnung des Bruttoinlandsprodukt[wp] (BIP) ist, dass man es nach sehr unterschiedlichen Methoden messen kann, ironisch gesagt, nach dem Motto "Glaube nur der Statistik, die du selber gefälscht hast". Die Frage ist immer, was man eigentlich messen oder überprüfen will.

Es gibt zunächst das nominale und das reale BIP. Beim nominalen BIP geht es um den Wert aller Waren und Dienstleistungen in Marktpreisen. Das bedeutet, dass steigende (Markt-)Preise, also Inflation, das BIP erhöhen. So kann selbst bei sinkender Produktion das nominale BIP steigen, wenn nur die Inflation hoch genug ist.

Um diesen Effekt auszuschließen, gibt es das reale BIP. Dabei wird durch die Festsetzung von Basispreisen die Inflation herausgerechnet, man bekommt also einen klaren Einblick in die Entwicklung der Produktion und Dienst­leistungen.

Nun ist aber auch hier die Schwierigkeit offensichtlich, wenn man verschiedene Länder mit verschiedenen Währungen vergleichen will. Schließlich legen die Länder unterschiedliche Basispreise fest und das auch noch in unterschiedlichen Währungen, deren Wechselkurse sich im Laufe des Berechnungs­zeitraums verändern.

Um diesen Effekt auszugleichen, gibt es die Messung des BIP nach Kaufkraftparität (KKP oder englisch PPP). Der Punkt ist nämlich, dass ein und dasselbe Produkt in verschiedenen Ländern teurer oder billiger sein kann und dass das gleiche auch für die Löhne gilt. In der Schweiz sind die Löhne höher als in Deutschland, aber wer mal da war, der sieht, dass dort dafür auch alles viel teurer ist. Von ihren höheren Löhnen haben die Schweizer nur dann einen Vorteil, wenn sie zum Einkaufen oder in den Urlaub ins Ausland fahren, im Alltag zu Hause heben die höheren Preise die höheren Löhne weitgehend auf.

Das BIP kann also auf sehr unterschiedliche Weise gemessen werden und dabei können auch sehr unterschiedliche Ergebnisse rauskommen. Richtig oder falsch ist keine Methode. Wer zum Beispiel die Entwicklung in einem Land über die Jahre messen will, der ist mit dem realen BIP gut bedient.

Wenn man aber verschiedene Länder vergleichen will, ist das BIP nach PPP die Methode der Wahl. Denn bloß weil eine Tasse Kaffee in der Schweiz das Doppelte kostet, wie in Deutschland, ist es trotzdem immer noch die gleiche Tasse Kaffee. Wer also das BIP, sprich die Summe der produzierten Güter und Dienstleistungen (vereinfacht gesagt, die Anzahl an verkauften Tassen Kaffee), in verschiedenen Ländern vergleichen will, und nicht die Preis­unterschiede, der muss das BIP in PPP zur Hand nehmen.

Laut der Weltbank ist Russland nach dem BIP in PPP zur viertgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen. Die westlichen Medien ziehen für ihre Statistiken jedoch das nominale BIP heran, bei dem die höheren Preise im Westen vorgaukeln, die Wirtschaft der westlichen Staaten sei viel größer als die russische Wirtschaft, dabei sind nur die Preise im Westen höher als in Russland.

– Anti-Spiegel[1]

Einzelnachweise

  1. Thomas Röper: Trotz oder dank der Sanktionen? Russland ist laut Weltbank auf Platz 4 der größten Volkswirtschaften aufgestiegen, Anti-Spiegel am 12. Juni 2024
    Anreißer: Nachdem Russland bereits Deutschland als fünftgrößte Volkswirtschaft abgelöst hat, ist es laut der Weltbank nun auch an Japan vorbeigezogen und steht auf Platz 4 der größten Volkswirtschaften der Welt. Deutsche Medien finden nicht, dass ihre Leser und Zuschauer davon erfahren sollten.

Netzverweise