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Petro-Yuan
Der Petro-Yuan[1][2] ist eine Form der offiziellen chinesischen Währung Yuan[wp], die zumindest anfänglich für den Erdölhandel bestimmt ist.[3] Am 26. März 2018 gab die chinesische Regierung die ersten langfristigen Erdölhandelsverträge in Petro-Yuan aus.[4] Mit diesem Projekt soll versucht werden, mit dem US-amerikanischen Petrodollar als Hauptwährung im Rohölhandel zu konkurrieren, dessen Hegemonie den Markt seit der Einführung des Dollarstandards im Jahr 1971 beherrscht, der den Goldstandard[wp] ablöste und den USA die Macht verlieh, den größten Teil des weltweiten Währungsangebots (ca. 60 %) zu verwalten.
Geschichte
Seit 1971, als Präsident Richard Nixon[wp] die Konvertierbarkeit des Dollars in Gold[wp] aufhob, sind viele ausländische Währungen entstanden, die versuchen, die Situation von vor 1971 nachzuahmen. Ein Beispiel für eine durch Gold gedeckte Petrowährung war ein Projekt des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi[wp], der ein Projekt zur Schaffung einer multinationalen afrikanischen Währung initiierte, das jedoch verworfen wurde, da er im Oktober 2011 in Folge des vom Imperium USA initiierten libyschen Bürgerkrieg[wp] ermordet wurde.[5]
China, dessen Währung immer mehr an Marktrelevanz gewinnt, versuchte, eine Alternative zum Dollar zu schaffen. Im Juni 2017 unterzeichneten die Chinesische Volksbank[wp] und die Zentralbank der Russischen Föderation[wp] ein Memorandum, um den Austausch von Rohöl mit Yuans zu erleichtern. Monate später, im September 2017, gab China offiziell die Existenz des Petro-Yuan bekannt.
Die Operation fand vor dem Hintergrund statt, dass China mit rund 400 Millionen Tonnen im Jahr 2017 nach Angaben von Sinopec[wp], einem der größten chinesischen Erdölunternehmen, die meisten Rohölimporte tätigt.
Merkmale
Einer der Gründe für die Schaffung des Petro-Yuan war, dass Russland, Venezuela und der Iran in der Lage sein könnten, die Sanktionen der Vereinigten Staaten zu umgehen, so dass Länder wie Saudi-Arabien, einer der wichtigsten Erdölproduzenten und -förderer, die Dollar-Hegemonie und den Druck der USA vermeiden könnten. Die Hauptprobleme des Yuan sind seine schwankende Liquidität und seine kurzfristige Verlängerung, aber die chinesische Regierung hat eingegriffen und ihre Goldreserven erhöht, um den Petro-Yuan zu stützen.
Petro-Yuan versus Petrodollar
Die Macht der USA beruht auf dem Petrodollar[wp], denn solange alle wichtigen Rohstoffe - vor allem Erdöl - weltweit in Dollar gehandelt werden, besteht eine so große Nachfrage nach dem Dollar, dass die USA weiterhin jährlich Billionen Dollar Schulden machen können, um ihr Militär zu finanzieren, mit dem sie ihre Interessen weltweit notfalls gewaltsam durchsetzen können. Wenn der Dollar seinen Status als Weltwährung[wp] verliert, bedeutet das zwangsläufig, dass die USA zahlungsunfähig werden.
Der Dollar und die SanktionenAus diesem Grund sind die USA gegen Libyen oder den Irak vorgegangen, weil diese Länder mit der Idee gespielt haben, ihr Erdöl nicht mehr für Dollar zu verkaufen. Und auch Russland ist vor einigen Jahren endgültig in Ungnade gefallen, als es an der St. Petersburger Börse[wp] angefangen hat, Erdöl und Erdgas in Rubel[wp] zu handeln. Aus der Macht des Dollar als Weltwährung rührt auch der Wahn der USA, alle ungehorsamen Länder sanktionieren[wp] zu können, denn wenn sie ein Land vom Dollar abkoppeln, bekommt es massive Probleme, Rohstoffe - angefangen bei Lebensmitteln und Medikamenten - zu kaufen. Aber da die USA inzwischen so viele Länder unter Sanktionen gestellt haben, dass man leicht den Überblick verlieren kann, haben diese Länder angefangen, untereinander eigene Abrechnungssysteme ohne den Dollar zu etablieren, was die Wirkung der Sanktionen untergräbt. Je mehr Länder die USA sanktionieren, desto größer wird die Gruppe der Länder, die Wege finden (müssen), damit ihre Wirtschaft ohne den Dollar funktioniert. Und da viele, von den USA bisher nicht sanktionierte, Länder befürchten müssen, morgen ebenfalls unter US-Sanktionen gestellt zu werden, ist die Abkehr vom Dollar für immer mehr Länder eine attraktive Perspektive. Der russische Präsident Putin hat diese Politik der USA 2018 bereits sehr treffend charakterisiert, als er auf einer Podiumsdiskussion danach gefragt wurde, warum Russland sich vom Dollar abwende. Putins Antwort begann wie folgt:
Die arabische Emanzipation2022 hat gezeigt, dass die Araber dabei sind, sich von den USA zu emanzipieren. Das ist ein geopolitisches[wp] Beben, das in westlichen Medien kaum Beachtung findet, dabei steht möglicherweise eine echte Zeitenwende bevor. Die USA haben den Petrodollar in den 1970er Jahren zusammen mit Saudi-Arabien geschaffen, als die Saudis sich im Gegenzug für militärischen Schutz und das Recht auf unbegrenzte Waffenkäufe in den USA bereit erklärt haben, ihr Erdöl nur noch in Dollar zu handeln. Dass die Saudis und die anderen Golfmonarchien den USA und dem Westen 2022 demonstrativ die kalte Schulter gezeigt haben, als der Westen um eine Erhöhung der Erdöl- und Erdgasförderung gebettelt hat, war daher eine geopolitische Sensation: Die USA hatten ihren Einfluss auf die Araber, den sie in den letzten 50 Jahren als selbstverständlich angesehen haben, verloren. Noch deutlicher wurde das, als der chinesische Präsident im Dezember 2022 Saudi-Arabien besuchte, denn er wurde - im Gegensatz zu US-Präsident Biden im Sommer 2022 - mit so pompösen Ehren empfangen, wie man es selten erlebt hat. Als Ergebnis wurde eine strategische Partnerschaft zwischen China und Saudi-Arabien beschlossen und es wurde beschlossen, dass Saudi-Arabien anfängt, sein Erdöl mit China in Yuan zu handeln. China hat nämlich, das ist kaum bekannt, bereits 2018 einen "Petro-Yuan" für den Handel mit Erdöl und Erdgas geschaffen. Einer der Gründe für die Einführung des Petro-Yuan war, dass Russland, Venezuela und der Iran so in der Lage sein könnten, die US-Sanktionen zu umgehen, und dass Länder wie Saudi-Arabien die Hegemonie des Dollars und Druck der USA vermeiden könnten. Das Ende des Dollar als WeltwährungDer Anteil des Dollar am weltweiten Handel und bei den weltweiten Devisenreserven ist aus den genannten Gründen seit Jahren rückläufig. Die Tatsache, dass die Araber nun bereit sind, Erdöl auch gegen andere Währungen als den Dollar zu verkaufen, wird die Position des Dollar weiter schwächen. Natürlich bedeutet das nicht, dass die Ära des Dollar morgen vorbei ist, aber selbst westliche Analysten sehen das Ende des Dollar als Weltwährung zumindest mittelfristig kommen. Ich habe daher zwei aktuelle Experteneinschätzungen zu der Entscheidung Saudi-Arabiens übersetzt, Erdöl künftig auch in der chinesischen Währung zu handeln. Der erste Bericht ist eine Analyse eines Experten der französischen Großbank BNP Paribas und der zweite Bericht ist von Marketinsider, einer Unterseite des Businessinsiders. Kommen wir zunächst zu der Analyse von BNP Paribas:
Nun der Artikel von Marketinsider:
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– Anti-Spiegel[9] |
Einzelnachweise
- ↑ What Is The Petroyuan?, FXCM UK am 24. April 2018 (Englisch)
- ↑ petroyuán, con tilde, Fundeu am 27. März 2018 (Spanisch)
- ↑ Sri Jegarajah: China has grand ambitions to dethrone the dollar. It may make a powerful move this year, CNBC am 24. Oktober 2017
- ↑ Sungwoo Park: How China Is About to Shake Up the Oil Futures Market, Bloomberg am 8. März 2018
- ↑ Matthew Hatfield: The Worrisome Deal: China and Saudi Arabia[archiviert am 7. September 2019], Harvard Politics am 18. Dezember 2018
- ↑ Thomas Röper: Putin zum Dollar: "Sie schießen sich nicht nur ins Knie, sondern etwas höher!", Anti-Spiegel am 28. November 2018
- Bildunterschrift: In Moskau findet gerade ein live übertragenes Forum zu Investitionen in Russland statt, es nennt sich "Russia is Calling". Auf der Podiumsdiskussion wurde Putin gefragt, wie Russland sich aus dem Dollar zurückziehen will.
- ↑ Renminbi internationalisation - The petro-yuan and the role of gold, BNP Paribas am 6. Januar 2023
- ↑ China Eyes Petroyuan to Weaken Dollar As Oil Producers Rally to Beijing, Marketinsider am 8. Januar 2023
- ↑ Thomas Röper: Der Petro-Yuan: Das Ende des US-Dollars als Weltwährung rückt näher, Anti-Spiegel am 10. Januar 2023
- Anreißer: China und Saudi-Arabien dürften in Zukunft Erdöl gegen in chinesischer Währung handeln. Die Rede ist bereits vom Petro-Yuan, allerdings findet sich in deutschen Medien darüber kaum ein Bericht.
Querverweise
- Petrodollar
- BRICS-Staaten
- Neue Entwicklungsbank (NDB)
- Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO)
Netzverweise
- Die englischsprachige Wikipedia führt einen Artikel über Petro-Yuan (Diesen Artikel gibt es in der deutschsprachigen Wikipedia [noch] nicht.)