Netzkultur (auch Internetkultur) ist eine Subkultur[wp], die im Zusammenhang mit dem Internet entstand. Die sozialen Auswirkungen der Kommunikation im Internet werden auch mit populären Schlagworten wie "Cybergesellschaft" und "Web 2.0" zusammengefasst.
Ihre Geschichte spiegelt sich in der Internetfolklore[wp] wider. Mit der Netiquette[wp] existieren klare Verhaltensregeln. Daneben sind eine ganze Reihe von Insider-Witzen und Running Gags[wp] in Umlauf. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Angehörigen dieser Kultur drückt sich unter anderem durch eine eigene Sprache, den so genannten Netzjargon[wp], aus. In entsprechenden partizipativen Angeboten des Internets hat sich zudem eine spezifische Diskussionskultur entwickelt.
Das Internet bildet als Raum eine Lebenswelt für die Netzkultur. Die Techniken und Möglichkeiten von Anwendungen ermöglichen den Beteiligten neben dem realen Leben eine digitales (Zweit)Leben in Virtuellen Welten[wp], ein Internet-Angebot nennt sich auch entsprechend Second Life[wp].
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«Einen professionellen Community-Manager zur Betreuung des Troll-Zoos, wie größere Medienhäuser ihn oder sie haben, ist für uns nicht finanziell möglich.» - Markus Beckedahl[2]
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Anonymität des Netzes
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«Die Anonymität des Netzes und die Moralisierung öffentlicher Diskurse zieht Charaktere an, bei denen sich Gemeinheit mit ideologischem Sendungsbewußtsein verbindet und die ihre Anerkennung und Bestätigung aus der Demütigung und Herabsetzung anderer beziehen. Viele halten nicht einmal mehr die Anonymität für nötig, denn jene Verhaltensweisen, die an Stasi-IMs zu Recht verabscheut werden, gelten als respektabel und werden belohnt, wenn sie unter politisch opportunen Vorzeichen ausgelebt werden.
Der Grünen-Politiker Volker Beck ließ es sich nicht nehmen, via Twitter seine Freude über die Entlassung und soziale Degradierung der Kolumnistin [Ronja von Rönne] mitzuteilen. Auch das ist kein Zufall. Beck, ein Studienabbrecher, heuerte 1987 als Schwulenreferent der grünen Bundestagsfraktion an. Die sexuelle Orientierung wurde zum Ausgangspunkt seiner politischen Karriere und des sozialen Aufstiegs. Namens der vermeintlich Erniedrigten und Beleidigten befindet er sich in der politischen Daueroffensive, ohne Widerspruch fürchten zu müssen, weil dieser sofort als Homophobie ausgelegt würde.» - Thorsten Hinz[3]
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Werbung und Internet
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«Das großartige am Internet ist ja, dass sich in den vielfältigen Blasen, im Schaum des Netzes, gewaltige Micro-Popularitäten entwickeln können. [...] Diese Blasen kristallisieren sich oft um Einzelpersonen oder Gruppen, die ihre Interessen mit manischer Leidenschaft verfolgen und, dank des Netzes, leicht und gut zugänglich mit Anderen teilen können.
Tragisch ist, dass Werbung und Marketing immer früher in diese Nischen drängen und jeden Trend, der sich irgendwo abzuzeichnen beginnt, aufgeregt aufgreifen und vereinnahmen zu versuchen. Die Marketing-Fachleute erzählen uns dann, dass sie es sind, die durch Influencer-Marketing, Ads, Product-Placement oder andere "Monetarisierungs"-Optionen, eine vielfältige Kultur oder Qualitätsjournalismus erst möglich machen. Tatsächlich saugt diese Monetarisierung aber gerade bei frischen Nischenphänomenen Originalität und Haltung auf desaströse Weise ab. Wenn Günther Jauch[wp] Werbung für die Naturschutzkampagne eines Bierherstellers macht, findet ein Imagetransfer statt, der der Bierkampagne im besten Fall ein bisschen Glaubwürdigkeit verleiht, aber Jauch kaum Glaubwürdigkeit kostet. Der Parasit, der Jauch gerade mal ein bisschen kratzt, saugt junge Influencer oft so radikal aus, dass man auf vielen Kanälen das Gefühl hat, dass der Parasit den ursprünglichen Wirt komplett ersetzt hat.
Was gegen solche Vereinnahmungen hilft, ist eine grundsätzlich kritische Haltung gegenüber Werbung. Werbung mag kreativ sein, sie kann sogar witzig und ironisch sein - aber sie ist niemals authentisch, im Gegenteil, sie saugt Authentizität und Glaubwürdigkeit aus ihrem Wirt.» - Felix Schwenzel[4]
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Einzelnachweise
Querverweise
Netzverweise