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Nadja Hermann
Nadja Hermann | |
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Geboren | 1983/1984 (Jahre 40–41) |
Beruf | Therapeut, Künstler |
Patreon | 2496682 |
URL | erzaehlmirnix.wordpress.com |
@erzaehlmirnix |
Dr. Nadja Hermann ist eine deutsche Verhaltenstherapeutin mit ernährungswissenschaftlichem Hintergrund. Genauestens dokumentierte sie ihre eigene Gewichtsabnahme[wp], recherchierte dazu unzählige Studien, zeichnete Comics zu ihren Erkenntnissen und verfasste auf Grundlage dessen zunächst ein selbst verlegtes E-Book, in dem sie alte Mythen und falsche Vorstellungen über die Gewichtsabnahme kritisch reflektiert. Zeitgleich zum Erscheinen des E-Books ging auch ihr Blog fettlogik online, mit dem sie viele hunderte Follower erreichte. Sie lebt mit ihrem Mann in Süddeutschland.[1]
Zitat: | «Unter dem Pseudonym "Erzählmirnix" begann Nadja Hermann als Autorin einfacher Comics. Mit dem ursprünglich im Selbstverlag erschienenen Buch "Fettlogik überwinden" hat sie sich einen Namen gemacht. 2016 erscheint "Fettlogik" bei Ullstein, Hermanns Comics werden fortan bei Heyne verlegt.»[2] |
Zitat: | «Nadja Hermann bloggt seit 2012 unter dem Namen "erzaehlmirnix" minimalistische[wp] Strichzeichnungen, die sich mit dem alltäglichen Wahnsinn unseres Miteinanders beschäftigen. Eine psychotherapeutische Tätigkeit liefert dabei die Inspiration.»[3] |
Zitat: | «Manche kennen mich vielleicht als Comic-Bloggerin "erzaehlmirnix", andere stoßen neu auf diese Seite. Da ich mich immer sehr bedeckt gehalten habe über mich als Person, kommt es fast auf dasselbe heraus. Langjährige "erzaehlmirnix"-Leser fanden mit der Zeit heraus, dass ich eine Psychotherapeutin mit dickem Hintern bin. Dass der Hintern Teil eines 150 kg-Körpers war, wussten allerdings die Wenigsten.»[4] |
Seit November 2013 hatte sie für fast 1,5 Jahre starke Knieprobleme, was dazu führte, dass sie mit extremen Schmerzen bewegungsunfähig auf dem Sofa lag.
Zitat: | «Das war der Auslöser für zwei Dinge:
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Das Ergebnis ist eine Gewichtsreduktion von 145 auf 63 kg und das Buch Fettlogik überwinden.
Zitat: | «Ich habe ein Buch über Übergewicht geschrieben, und mich darin auch ein bisschen geoutet: Als jemand, der lange Zeit unheimlich wenig Ahnung von körperlichen Zusammenhängen hatte - trotz Ernährungsschule, Hochschulstudium und sogar Facharbeiten, die in diese Richtung gingen.
Da ich mich schon geoutet habe, oute ich mich nun noch ein Stück weiter: Ich hatte lange Zeit auch null Ahnung von körperlichen Geschlechtsunterschieden. Und wie beim Übergewicht ist es nun so, dass mir mit dem Wissen um die eigenen Irrtümer immer mehr auffällt, wie verbreitet diese generell sind. Ich habe mir immer eher wenig Gedanken über Körperkraft gemacht, aber ich war tendenziell recht sicher der Meinung, dass Unterschiede in der Körperkraft zwischen Mann und Frau hauptsächlich an der unterschiedlichen Größe und der Sozialisation liegen. Ich dachte "Klar ist eine 165cm-Person im Schnitt schwächer als eine 180cm-Person" und "Klar ist jemand, der immer angehalten wird, die schweren Arbeiten zu übernehmen letztlich trainierter und stärker als jemand, dem man sowas galant abnimmt." Ich war also lange Zeit der Meinung, bei entsprechendem Training könnte ich selbstverständlich ähnlich stark werden wie ein 175 cm großer Mann und die Unterschiede in Körperkraft zwischen Mann und Frau seien Resultat unterschiedlicher Behandlung, also quasi ein Teufeskreis aus Klischee und sich selbst erfüllender Prophezeiung. [...] In den letzten Jahren hatte ich mehr oder weniger regelmäßig bei Alles Evolution, einem Blog zu Geschlechterfragen mitgelesen und wurde darüber dann auf verschiedene Studien aufmerksam zum Thema Körperkraft. Einige Ergebnisse hatte ich bereits in Fettlogik aufgeführt, hier noch einige weitere:
Eine Studie mit Elitesportlerinnen in Bereichen mit hoher Griffstärke (Judo, Handball, ...) zeigte, dass die Top-trainierten Frauen gerade mal an den durchschnittlichen Mann heranreichten. Oder umgekehrt: Der Durchschnittsmann ist so stark wie eine Elitesportlerin [...] Hauptursache dieser Unterschiede ist nicht, wie ich vermutet hatte, die Größe oder Sozialisation, es ist tatsächlich hauptsächlich Biologie. Frauen haben von Natur aus einen wesentlich höheren Körperfettanteil, unter anderem deshalb weil dies für Schwangerschaft und Stillen eben erforderlich ist. Männer haben dagegen dank Testosteron einen wesentlich höheren Muskelanteil. Platt gesagt, die einzige Möglichkeit, wie ich einem gleich großen Mann körperlich überlegen sein könnte wäre wohl, wenn dieser mehrere Monate im Koma gelegen hätte, während ich in dieser Zeit Krafttraining betrieben hätte. Vorgestern kam passend dazu ein Bericht in der Welt darüber, dass Australiens Damen-Fußballmannschaft ein Spiel gegen eine männliche U-15-Jugendmannschaft verloren hat. Das gab es vor einigen Jahren übrigens auch in Deutschland, mit ähnlichem Ergebnis. Darunter dann u.a. Kommentare dieser Art:
Das nervt mich mittlerweile nur noch. Es hat jetzt einige Zeit und Diskussionen gedauert, um meinen auf totale Geschlechtergleichheit gepolten Mann zu überzeugen, dass ich mich nicht "einfach nur mehr anstrengen muss". Dass ich mich nicht anstelle, wenn ich etwas nicht tragen kann. Vor einigen Monaten hatte ich irgendwas über Feminismus gepostet und in den Kommentaren meinte eine Leserin sinngemäß: "Ich war neulich unterwegs und ein Junge war ganz stolz, dass er ein Mädchen bei einem Sportwettkampf besiegt hatte, da meinte seine Mutter, dass das nichts beeindruckendes sei, da Frauen weniger stark sind. Solange so etwas noch passiert, brauche ich Feminismus!" Nein! Das ist nicht diskriminierend. Diskriminierend ist es, abzustreiten, dass es diese Unterschiede gibt und so zu tun, als seien Fauen einfach bloß faul, lustlos oder stellten sich an, wenn sie nicht so stark sind wie Männer. Es ist frustrierend, wenn Frauen dazu angehalten werden, sich mit Männern in einem Bereich zu vergleichen, in dem sie schlicht nicht konkurrieren können, egal wie sehr sie sich anstrengen. Man lässt ja auch nicht Dackel und Windhunde im Rennen gegeneinander antreten und schimpft die Dackel dann unfähig, wenn sie nicht gewinnen. Letztlich ist es nunmal so, dass wenn eine Frau in einem physisch anstrengenden Job wie Soldatin, Feuerwehrfrau o. ä. mithalten will, sie bereits quasi Elitesportlerin sein muss, um die durchschnittliche Leistung ihrer männlichen Kollegen zu erbringen. Das kann man nun auf maximal bescheuerte Art dadurch lösen, dass man die Anforderungen für Frauen senkt, was natürlich auf einer reinen Geschlechterebene fair ist, aber auf Gesamtebene unfair: Denn es stellt die Anforderungen generell in Frage. Die Anforderungen sollen ja einen konkreten Grund haben, und nicht nur zum Spaß da sein, um Leute zu ärgern. Also entweder ist es wichtig, beispielsweise 70 kg tragen zu können (um etwa jemanden aus der Gefahrenzone zu schleppen) oder nicht. Aber man kann kaum sagen: Das muss man in dem Beruf können ... zumindest wenn man ein Mann ist. Zugegeben, das ist ein Nebengleis, aber ich wollte es mal angesprochen haben.»[5] |
Veröffentlichungen
- Fettlogik überwinden, Ullstein Verlag 2016, ISBN 3-548-37651-7
- Erzähl mir nix, Heyne Verlag 2016, ISBN 3-453-60370-2
Interviews
- Sören Heim: Von Comics und Fettlogik - "erzählmirnix" Nadja Hermann im Interview, Die Kolumnisten am 11. Dezember 2015
- Sarah Kaschuba: Der Comic als Form von Gesellschaftsanalyse?, SoziologieBlog am 8. Juni 2016 (Die Bloggerin Nadja Hermann ("Erzählmirnix") im Interview)
Einzelnachweise
- ↑ Ullstein Verlag: Nadja Hermann
- ↑ Sören Heim: Von Comics und Fettlogik - "erzählmirnix" Nadja Hermann im Interview, Die Kolumnisten am 11. Dezember 2015
- ↑ Random House: Nadja Hermann
- ↑ 4,0 4,1 Fettlogik (Blog): Über mich
- ↑ Frauen sind schwächer. Keine Pointe., Fettlogik (Blog) am 28. Mai 2016
Querverweise
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Nadja Hermann (Der Artikel wurde zuerst in WikiMANNia am 27. März 2016 angelegt, in der deutschen Wikipedia erst am 1. April 2016.)
- Webpräsenz: erzaehlmirnix.wordpress.com
- Webpräsenz: fettlogik.wordpress.com
- Patreon: Nadja Hermann
- Rezensionen
- Robin Urban: Der Endgegner im Badezimmer 3: Buchtipp "Fettlogik überwinden", Robins Urban Life Stories am 20. Mai 2015