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Flagellation

Aus WikiMANNia
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Flagellation ist ein literarischer Begriff für das Schlagen und Geschlagen werden. Wissenschaftlich wird dieses Phänomen manchmal als Flagellomanie bezeichnet.[1][2] Bei der Flagellation erlebt der Geschlagene bei entsprechender Neigung eine Mischung aus Lust- und Schmerz­gefühlen, die durch den Reiz an der Unterwerfung noch verstärkt werden. Der Schlagende hat in den weitaus meisten Fällen weniger Nutzen und daher weniger Lust an der Prozedur. Allerdings wirkt sie auf Zuschauer fast immer sehr erotisierend. Heute wird der Begriff ersetzt durch "Schmerzlust", BDSM oder Sadomasochismus. All diese Begriffe treffen das Wort "Flagellation" aber nicht völlig, das für "Schlagen und Geschlagen werden" steht.[3]

BDSM und Psychoanalyse

Die Herren, die sich schlagen ließen, wurden im 19. Jahrhundert in Europa zwar als Abweichler belächelt, aber nicht deswegen verurteilt. Jedenfalls, solange sie ihre Neigungen verborgen hielten, sich also entweder von der Ehefrau, von anderen Verwandten oder von Bediensteten schlagen ließen oder eben in ein Flagellations­bordell[ext] gingen. Erst mit dem Aufkommen der "psychologischen" wie auch der "medizinischen" Betrachtungsweise, die mit Krafft-Ebing[wp] begann, bekam diese Neigung den Namen "Sado-Masochismus", der als krankhafte Abweichung von der Normalität bewertet wurde.

Zwar konnte die Psychoanalyse[wp] niemals beweisen, dass für die Entstehung des so genannten "Sado-Masochismus" tatsächlich früh­kindliche Ereignisse verantwortlich waren. Das hinderte die Therapeuten aber nicht daran, an der vorgeblichen Krankheit herum­zu­doktern.

Umdenken beim Niedergang der Psychoanalyse

Erst beim Niedergang der Psychoanalyse Ende des 20. Jahrhunderts konnten die Flagellanten die Definitionsmacht über die Bezeichnung ihres Verhaltens zurück­gewinnen, das sie daraufhin BDSM nannten. Andere Gruppen so genannter "Pervs" ("Perverser") stießen zu ihnen, und so bildete sich die BDSM-Community. Heute wird BDSM im Allgemeinen als Bestandteil des Lebensstils angesehen.[4]

Flagellation und Frauenemanzipation

Die Frauenemanzipation schafft neue Bedürfnisse. Seit Frauen mächtiger geworden sind, wird ein deutlicher Anstieg an weiblichen Flagellanten festgestellt, sodass in der Szenerie inzwischen nicht nur ein Defizit an dominanten Frauen, sondern auch an dominanten Männern besteht - die Spieler der Unter­würfigen sind so eindeutig in der Überzahl, dass die modernen Flagellations­bordelle noch lange auf zahlende Kundschaft hoffen können.[4]

Einzelnachweise

  1. "Flagellomanie, historische Fachbezeichnung für Flagellantismus." - Meyers Lexikon online: Flagellomanie
  2. Die Manie ("die Sucht"), sich schlagen, peitschen oder geißeln zu lassen oder andere entsprechend zu behandeln. Der Begriff wird selten gebraucht, meist spricht man vom "Flagellantismus". Heute ist der Begriff so gut wie verschwunden, das all diese Praktiken in den neuen Begriff BDSM mündeten. Auch die Begriffe "Sadismus", "Masochismus" und "Sadomasochismus" werden in diesem Zusammenhang in neuer Zeit gebraucht, treffen aber eigentlich nicht ganz den Begriff, der bedeutet: Lustvoll schlagen und geschlagen werden. - Lechzen-Lexikon: Flagellomanie
  3. Lechzen-Lexikon: Flagellation
  4. 4,0 4,1 Lechzen-Lexikon: BDSM und Psychoanalyse

Querverweise