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Kasan

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Kasan (russisch Каза́нь; ukrainisch Казан) ist die Hauptstadt der autonomen Republik Tatarstan[wp] in Russland. Mit 1,32 Millionen Einwohnern (Stand 2024) und knapp zwei Millionen im Ballungsraum ist Kasan die fünftgrößte Stadt Russlands[wp] und die größte Stadt an der Wolga[wp], sowie im Wolga-Föderations­kreis[wp]. Sie liegt etwa 720 Kilometer Luftlinie östlich von Moskau[wp] an der Mündung der Kasanka[wp] in die Wolga.

Historisch gesehen war Kasan die Hauptstadt des Khanats von Kasan[wp] und wurde im 16. Jahrhundert von Iwan dem Schrecklichen[wp] erobert, woraufhin die Stadt Teil des Russischen Zarenreichs[wp] wurde. Während des Pugatschow-Aufstands[wp]} (1773-1775) erobert und weitgehend zerstört, wurde Kasan später während der Herrschaft von Katharina der Großen[wp] wiederaufgebaut. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich Kasan zu einem wichtigen industriellen, kulturellen und religiösen Zentrum Russlands, insbesondere für den Islam[wp]. Nachdem Sowjetrussland[wp] 1920 Teil der Sowjetunion geworden war, wurde Kasan zur Hauptstadt der Tatarischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik[wp] (Tatarische ASSR). Nach der Auflösung der Sowjetunion blieb Kasan die Hauptstadt der Republik Tatarstan.

Kasaner Kreml[wp] erbaut am strategischen Punkt, an dem die beiden Flüssen Kasanka und die Wolga sich durch die Stadt vereinigen

Kasan ist bekannt für seine lebendige Mischung aus tatarischer[wp] und russischer Kultur und ein beliebtes Touristenziel. Der Kasaner Kreml[wp] wurde im Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe[wp] erklärt und die 2005 errichtete Kul-Scharif-Moschee[wp] gilt als die zweitgrößte Moschee[wp] Europas.

Geschichte

Die Stadt Kasan wurde von den Wolgabulgaren[wp] um das Jahr 1005 gegründet. Mit dem Einfall der Goldenen Horde[wp] verloren die Wolgabulgaren im 13. Jahrhundert ihre Unabhängigkeit. Der Niedergang der mongolischen Herrschaft führte 1393 zur Bildung des Khanats von Kasan[wp] (ca. 1437-1552). Als Hauptstadt des islamischen Khanats entwickelte sich Kasan zur Mitte des 15. Jahrhunderts zu einem wichtigen Handels- und Handwerks­zentrum. Die an Handels­routen gelegene Stadt war bekannt für ihre prächtigen Paläste und Moscheen, durch Lederwaren und Goldschmiede­arbeiten.

Die jahrzehntelangen Moskau-Kasan-Kriege[wp] endeten im Jahre 1552 mit der Einnahme der Stadt durch die russischen Truppen von Iwan IV[wp]. Kasan wurde zur ersten nicht­russischen Stadt, die in das Russische Zarenreich[wp] eingegliedert wurde. Damit gilt Kasan als Ausgangspunkt des russischen Vielvölker­staates. Kasan brannte infolge der Kampf­handlungen vollständig ab, wurde aber wieder aufgebaut und entwickelte sich zu einem wirtschaftlichen Zentrum. Iwan IV. ließ den Kasaner Kreml[wp] auf den Ruinen der alten Burg des Khanats erbauen und baute die Stadt zur Festung gegen Angriffe aus dem Osten aus. Die Stadt zählte etwa 15.000 Einwohner, die Garnison mit eingeschlossen. Die tatarische Bevölkerung betrug nur 6000 Einwohner, von denen nicht alle völlig sesshaft waren.

17. und 18. Jahrhundert

Adam Olearius[wp]: Moskowitische und Persianische Reise (1647), Vierter Teil, 6. Kapitel, Beschreibung des Aufenthalts der schleswig-holsteinischen Gesandtschaft in Kasan

Bezogen auf die 1630er Jahre gibt es über Kasan schriftliche Zeugnisse aus einer Reise­beschreibung in deutscher Sprache, die auch Abbildungen enthält.[1] 1672 und 1684 entvölkerten Feuersbrünste ganze Straßenzüge von Kasan. Der Wiederaufbau der Stadt wurde bis zum Ende des Jahrhunderts abgeschlossen. 1708 erklärte Peter I.[wp] Kasan zur Hauptstadt des Gouvernements Kasan[wp].

In den 1770er Jahren wurde Kasan zu einem Zentrum des Pugatschow-Aufstands[wp] (1773-75). Eine Feuersbrunst zerstörte zum dritten Mal große Teile der mehrheitlich aus Holz erbauten Stadt. Der Wiederaufbau Kasans erfolgte nach einem von Katharina II.[wp] autorisierten Generalplan. In einer Mischung aus östlicher und westlicher Architektur wurde das Stadtzentrum in Stein neu aufgebaut und die Straßen begradigt. Kasan entwickelte sich schnell wieder zu einem Handels­zentrum für Porzellan, Keramik, Gewürze, Stoffe, Lederwaren, Wein und Früchte. Der Handel brachte Wohlstand in die Stadt. 1791 eröffnete das erste ständige Theater.

Nezāmi: Sieben Schön­heiten (um 1200). Iran, Aquarell, 19. Jahrhundert

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte sich Kasan zum industriellen, Handels- und Kultur­zentrum der Wolgaregion[wp] entwickelt. Öffentliche und geistliche islamische Schulen wurden gebaut. Tatarische Verlage in Kasan, die ihre Publikationen in großer Zahl an Muslime in den verschiedenen Teilen Russlands verkauften, erleichterten die Verbreitung islamischer Literatur.[2]

19. Jahrhundert

Hauptgebäude der Universität Kasan im Jahr 1832

Die Universität Kasan[wp] gehört zu den ältesten Russlands. Nennenswert ist, dass Kasan zwischen 1807 und 1854 ein Zentrum für Orientalistik war. Hier konnte man Türkisch, Persisch und Arabisch sowie seit 1844 Mongolisch studieren. Es gab deutsche Dozenten, die kein Russisch sprachen und in lateinischer Sprache unterrichteten. An der Universität Kasan wirkte seit 1826 der junge Gelehrte Mirza Kazem-Bek, der persische Wurzeln hatte.[3][4] 1843 wurde hier erstmals eine zweisprachige Ausgabe mit klassischer persischer Literatur publiziert (Persisch-Deutsch), und zwar eine Teilausgabe von Nezāmis Sieben Schönheiten[wp] (um 1200).[5]

Ab 1844 studierte Tolstoi[wp] in Kasan Orientalistik[wp]. 1870 erschien in Kasan die erste gedruckte Version des heute in viele Sprachen übersetzten Buches Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers[wp], eines Klassikers der ostkirchlichen[wp] Spiritualität[wp], durch das das Jesusgebet[wp] weltweit bekannt wurde. Der Jurastudent Wladimir Iljitsch Uljanow, später bekannt als Lenin[wp], beteiligte sich hier 1887 aufgrund des Einflusses seines Bruders in Kasan an Studenten­protesten.

20. Jahrhundert

Nach der Oktoberrevolution von 1917 begann der Russische Bürgerkrieg[wp], in dessen Verlauf Kasan am 6. August 1918 von Truppen der auf der Seite der Komutsch[wp] (Komitee der Mitglieder der konstituierenden Versammlung[wp]) stehenden Tschechoslowakischen Legionen[wp] eingenommen wurde. Am 10. September 1918 eroberte die Rote Armee[wp] die Stadt zurück. (→Kasaner Operation[wp])

Blick in die Bolschaja Prolomnaja mit der Straßen­bahn und dem neuen Glocken­turms der Epiphanie-Kathedrale zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Blick auf die Bauman[wp]-Straße mit dem Glocken­turm, eine Fuß­gänger­zone Kasans

Am 27. Mai 1920 wurde Kasan mit Gründung der Tatarischen ASSR[wp] deren Hauptstadt.

Im Rahmen der deutsch-sowjetischen Militärkooperation gemäß dem Vertrag von Rapallo[wp] erprobte die deutsche Reichswehr[wp] (Inspektion 6 Kraftfahrwesen) zusammen mit der Roten Armee von 1926 bis 1933 im Geheimen in der nahegelegenen Panzerschule Kama[wp] Panzer[wp], bildete an ihnen aus und entwickelte neue Panzer­taktiken. Unter anderem wurde dort der "Großtraktor"[wp] umfangreichen Tests unterzogen. Die Übungen bildeten den Grundstein für das später erfolgreich angewandte Blitzkrieg[wp]-Konzept. Mit der Machtübernahme[wp] der national­sozialistischen Regierung endete die Zusammenarbeit. Zahlenmäßig wurden insgesamt lediglich 30 Panzer­fachleute ausgebildet.[6]

Rathaus von Kasan

In der Stadt bestand das Kriegs­gefangenen­lager[wp] 119 für deutsche Kriegsgefangene[wp] des Zweiten Weltkriegs[wp].[7]

Seit dem Zerfall der Sowjetunion[wp] ist Kasan Hauptstadt der Autonomen Republik Tatarstan[wp] innerhalb Russlands.

21. Jahrhundert

Am 11. Mai 2021 wurden bei einem Angriff auf eine Schule in Kasan acht Menschen getötet. Weitere Menschen wurden verletzt, sechs davon schwebten in Lebensgefahr.[8] Der 19-jährige Schütze wurde durch die Sicherheitsbehörden verhaftet.

Bevölkerung

Ethnische Gruppen

Die Bevölkerung besteht laut russischem Zensus aus dem Jahr 2010 zu 48,6 Prozent aus Russen[wp] und zu 47,6 Prozent aus Tataren[wp].[9] Daneben leben in Kasan zahlreiche weitere, kleinere Minderheiten wie Tschuwaschen[wp], Ukrainer[wp], Mari[wp], Russlanddeutsche[wp], Juden[jw] und andere.

Religionen

Tempel aller Religionen[wp] in Kasan - Symbol für religiöses Zusammenleben

Die am stärksten vertretenen Religionen sind das russisch-orthodoxe[wp] Christentum und der Islam. Die christliche und islamische Religions­gemeinschaft koexistieren friedlich und gleichberechtigt miteinander in Kasan, welches auch "Istanbul an der Wolga" genannt wird, wobei die türkische Metropole zudem die Partnerstadt desselben darstellt.

1898 eröffnete die Russisch-Orthodoxe Kirche in Kasan ihr erstes Institut zur Ausbildung von Missionaren.[10]

Islam

Kul-Scharif-Moschee

Die Sultanowskaja-Moschee[wp] besteht seit 1868.

Während der sowjetischen Zeit gab es in Kasan nur eine einzige geöffnete Moschee, nämlich die Mardjani[wp]-Moschee.[11]S. 46 Sie wurde von Mullahs unterhalten, die über eine gewisse theologische Ausbildung verfügten.[11]S. 48 Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstanden in Kasan zahlreiche neue Moscheen. Im Frühsommer 2005 wurde mit der Kul-Scharif-Moschee[wp] die größte Moschee[wp] Europas in Kasan eröffnet.

Seit 1992 hat die "Geistliche Verwaltung der Muslime der Republik Tatarstan"[wp] (Dukhovnoe upravlenie musul'man Respubliki Tatarstan; DUMRT) in Kasan ihren Sitz.[11]S. 50 In Kasan erscheinen darüber hinaus mehrere islamische Zeitschriften in tatarischer Sprache, DUMRT-Organ vä ädäp sowie Islam nurï, Din vä maghyishät und die Frauenzeitschrift Muslima.[11]S. 52 f.

Von den acht offiziell anerkannten islamischen Erziehungs­institutionen der Republik Tatarstan befinden sich drei in Kasan: die Islamische Universität der Russischen Föderation[wp], die "Muhammadiyya Madrasa" und die "Madrasa zum tausend­jährigen Jubiläum des Islams".[11]S. 56 Die Islamische Universität, die 1998 von der DUMRT in Zusammenarbeit mit dem Russischen Mufti-Rat[wp] und dem Institut für Geschichte der Tatarischen Akademie der Wissenschaften gegründet wurde, hat ein Lehrpersonal von 25 Dozenten und besitzt seit 2003 das Recht, islamisch-theologische Abschlüsse zu verleihen.[11]S. 56, 58 Die Muhammadiyya Madrasa, die 1881 gegründet, nach 1918 unter den Sowjets geschlossen und 1993 wiedereröffnet wurde, ist eine Madrasa, an der Jungen und Mädchen ab 14 Jahren studieren können.[11]S. 59 Die "Madrasa zum tausend­jährigen Jubiläum des Islams" wurde erst 1990 außerhalb von Kasan gegründet und zog 1991 in die Stadt. Sie bietet eine vierjährige islamische Ausbildung an und verfügt über 12 Dozenten.[11]S. 59

Religiöse Minderheiten

Unter den religiösen Minderheiten sind auch Katholiken[wp], Protestanten[wp], Juden[wp], Bahai[wp] und Krishna[wp]-Anhänger mit eigenen Gebetshäusern vertreten, wobei die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde von Kasan ein eigenes Kammerorchester[wp] unterhält.

Sprache

Viele Schilder in Kasan sind zweisprachig tatarisch/russisch

In Kasan haben Tatarisch[wp] und Russisch[wp] beide jeweils den Status einer Amtssprache inne. Tatarisch wird hauptsächlich von Tataren gesprochen, wohingegen nahezu die gesamte Bevölkerung der Stadt die russische Sprache beherrscht, die insbesondere im wirtschaftlichen Leben dominiert.

Sehenswürdigkeiten

Blick auf den Kasaner Kreml[wp]

Die Stadt gilt als eine Perle der Architektur, die Orient[wp] und Okzident[wp] in sich vereint. Der Kasaner Kreml[wp] gilt als einer der schönsten seiner Art und ist aus diesem Grund in die Liste des Weltkulturerbes[wp] aufgenommen worden. Dort steht auch der ehemalige Gouverneurs-Palast, der von 1843 bis 1853 an Stelle des Khan[wp]-Palastes vom russischen Architekten Konstantin Thon[wp] errichtet wurde. Darüber hinaus errichtete Thon die daneben stehende Schlosskirche.

Anlässlich des erfolgreichen Feldzuges nach Kasan ließ Iwan IV.[wp] eine Kathedrale in Moskau errichten: die Basilius-Kathedrale[wp] auf dem Roten Platz[wp]. Gleichzeitig wurde auf Befehl des Zaren eine kleine hölzerne Kirche im Kasaner Kreml gebaut, die schon nach drei Tagen fertig war. Später wurde diese Kirche umgebaut, und seit vermutlich 1556 steht im Kasaner Kreml eine prachtvolle orthodoxe Kathedrale: die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale[wp]. Diese Kathedrale ist das älteste Baudenkmal des Kasaner Kremls.

Nahe der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale befindet sich ein Turm aus rotem Ziegelstein: der Sujumbike-Turm[wp]. Der nach der letzten Regentin des Kasaner Khanats[wp] benannte Turm entstand im 18. Jahrhundert. Hinter dem Turm befindet sich ein Mausoleum[wp] mit den Sarkophagen[wp] der tatarischen Khane.

Anlässlich des 1000-jährigen Bestehens im Jahr 2005 wurden der Kreml und andere Gebäude renoviert.

Der Hauptturm des Kasaner Kremls ist der Spasski-Turm[wp] oder der Erlöser-Turm. Dieser Turm wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Aber nach der Meinung einiger bekannter Architekten stammt das erste Stockwerk des Turmes aus dem 16. Jahrhundert und wurde noch von den russischen Baumeistern Postnik Jakowlew[wp] und Iwan Schirjajew[wp] erbaut. Bis zur Oktoberrevolution[wp] 1917 befand sich im obersten Stockwerk eine Kapelle und noch heute kann man dort Umrisse der Kirchenfenster erkennen. Ganz oben auf dem Turm ist ein Stern angebracht, der in den 1930er Jahren aufgestellt wurde. Heute wird oft darum gestritten, ob der Stern hier passend ist. Aber die Regierung ist der Meinung, dass ein Kreuz die Tataren und ein Halbmond die Russen beleidigen könnte.

Wirtschaft

Die Briefmarke zum 16. BRICS-Gipfel 2024 in Kasan – sie zeigt das BRICS-Emblem vor dem Hintergrund eines Panoramas der Stadt Kasan

In Kasan befinden sich zwei große Flugzeugwerke: Das Kasaner Flugzeugwerk[wp], bekannt durch Flugzeuge wie Pe-8[wp], Il-62[wp], Tu-104[wp] oder Tu-160[wp], das Kasaner Hubschrauberwerk[wp], bekannt durch die Mil Mi-8-[wp] und Mil Mi-17[wp]-Hubschrauber. Das Flugzeugwerk erreichte seine Größe und Bedeutung durch den Umstand, dass im Jahr 1941 das damals größte Werk Nummer 22[12] aus Moskau in eine genügende Entfernung von der Front evakuiert wurde. Im Weiteren existiert hier die OAO Kazan Motor-Building Production Association, ein Hersteller von Flugzeug- und Gas­turbinen, und ООО MVEN Company, ein Flugzeug­ausrüster und Fallschirm­produzent. Auch Betriebe der chemischen und pharmazeutischen Industrie sowie eine Produktion medizinischer Geräte befinden sich in Kasan. Basierend auf der Erdölwirtschaft Tatarstans, auf der wachsenden verarbeitenden Industrie, auf Bauwirtschaft, Tourismus und Handel - unter anderem mit türkischen Importeuren und Exporteuren - hat sich Kasan zu einem florierenden Zentrum mit überregionaler Bedeutung entwickelt.[13]

Bildung und Universitäten

SKasaner Föderale Universität[wp]

Kasan beherbergt eine Vielzahl an Universitäten und weiterführenden Bildungseinrichtungen. Von besonderer Bedeutung ist die Kasaner Föderale Universität[wp], die zweitälteste Universität Russlands. An ihr studierten zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten der russischen Geschichte, darunter Lenin[wp] und Tolstoi[wp].

  • Filiale der Militärischen Artillerieuniversität
  • Filiale der Staatlichen Handelsuniversität Moskau[wp]
  • Filiale der Universität für Verbraucherkooperation Moskau
  • Filiale des Juristischen Instituts des Innenministeriums Russlands
  • Filiale des Energetischen Instituts Moskau
  • Filiale des Instituts für Panzertruppen Tscheljabinsk
  • Institut für Ökonomie und Recht
  • Institut für Ökonomie und Verwaltung
  • Institut für Ökonomie, Verwaltung und Recht Kasan
  • Institut für Soziale und Geisteswissenschaftliche Kenntnisse
  • Institut für Business und Verwaltung Kasan
  • Institut für Finanzen und Ökonomie Kasan
  • Kommando-Ingenieurhochschule Kasan
  • Staatliche Akademie Kasan für Architektur und Baukunst
  • Staatliche Akademie Kasan für Kultur und Kunst
  • Staatliche Akademie Kasan für Veterinärmedizin
  • Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Kasan
  • Staatliche Medizinuniversität Kasan
  • Staatliche Pädagogische Universität Kasan[wp]
  • Staatliche Technische A.-N.-Tupolew-Universität Kasan
  • Staatliche Technologische Universität Kasan, (Казанский национальный исследовательский технологический университет, КНИТУ - KGTU)
  • Kasaner Föderale Universität[wp]
  • Staatliches Energetisches Institut Kasan
  • Staatliches Konservatorium Kasan[wp]
  • Sozialjuristisches Institut
  • Tatarisch-Amerikanisches Regionales Kolleg
  • Tatarisches Institut für Geschäftliche Zusammenarbeit

Klima

In Kasan herrscht ein gemäßigtes Kontinentalklima[wp] mit kalten Wintern (mitunter fallen die Temperaturen unter −30 °C) und milden Sommern, mit Durchschnittstemperaturen von 20 °C.

Sonstiges

Deutsches Haus der Republik Tatarstan

Das Deutsche Haus der Republik Tatarstan[wp] wurde im Jahr 2000 gegründet. Es ist heute ein Zentrum der Russlanddeutschen[wp] sowie ein Zentrum für deutsche Sprache und Kultur. Direktor ist seit 2008 Victor Dietz.

Einzelnachweise

  1. Adam Olearius[wp] (1656): Vermehrte Newe Beschreibung Der Muscowitischen und Persischen Reyse : So durch gelegenheit einer Holsteinischen Gesandschafft an den Russischen Zaar und König in Persien geschehen; Worinnen die gelegenheit derer Orter und Länder/ durch welche die Reyse gangen/ als Liffland/ Rußland/ Tartarien/ Meden und Persien/ sampt dero Einwohner Natur/ Leben/ Sitten/ Hauß, Welt uns geistlichen Stand/ mit fleiss auffgezeichnet/ und mit vielen meist nach dem Leben gestelleten Figuren gezieret/ zu befinden. Welche Zum andern mahl heraus gibt Adam Olearius Ascanius/ der Fürstlichen Regierenden Herrschafft zu Schleßwig Holstein Bibliothecarius und Hoff Mathematicus.. Katalogeintrag Wolfenbütteler Digitale Bibliothek (WDB)
  2. Vgl. Michael Kemper, Raoul Motika, Stefan Reichmuth (Hrsg.): Islamic Education in the Soviet Union and Its Successor States. Routledge, London 2010, S. 4.
  3. David Schimmelpenninck van der Oye: Mirza Kazem-Bek and the Kazan School of Russian Orientology. In: Comparative Studies of South Asia, Africa and the Middle East. Band 28, Nr. 3, 2008, ISSN 1089-201X, S. 443-458 (muse.jhu.edu [abgerufen am 15. September 2018]).
  4. Dr. Arnold, Dr. Hupfeld, Dr. Anger, Dr. Brockhaus: Notizen, Correspondenzen und Vermischtes. Mirza Alexander Kazem-Beg., in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 8, Leipzig, 1854
  5. Renate Würsch: Niẓāmīs Schatzkammer der Geheimnisse. Eine Untersuchung zu 'Maẖzan ul-asrār'. Reichert, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89500-462-6, S. 25 f.
  6. Walter Görlitz[wp]: Kleine Geschichte des deutschen Generalstabes. Haude und Spener, Berlin 1967, S. 251.
  7. Erich Maschke[wp] (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977
  8. Kasan in Russland: Mindestens 8 Tote bei Angriff auf Schule mit Schusswaffen, Bildzeitung am 11. Mai 2021
  9. Национальный состав населения Республики Татарстан.[archiviert am 29. Oktober 2013], in: tatstat.ru am 10. Juli 2012 (PDF; 208 kB)
  10. Joseph Schmidlin[wp]: Katholische Missionsgeschichte. Missionsdruckerei, Steyl 1924, S. 532.
  11. 11,0 11,1 11,2 11,3 11,4 11,5 11,6 11,7 Vgl. Usmanova u. a.: Islamic Education in Soviet and Post-Soviet Tatarstan. 2010.
  12. Ulf Gerber: Das große Buch der sowjetischen Luftfahrt 1920–1990. Rockstuhl, Bad Langensalza 2019, ISBN 978-3-95966-403-5, S. 608
  13. Ramon Schack[wp]: Das tatarische Modell[archiviert am 20. August 2014], Zenith Online am 5. August 2014

Netzverweise

  • Webpräsenz: Город Казань
  • Wikipedia führt einen Artikel über Kasan
  • "Elon muss herkommen" - Errol Musk begeistert von Kasan, RT Deutsch auf Odysee am 23. Oktober 2025
    Errol Graham Musk, der Vater des amerikanischen Unternehmers Elon Musk, besuchte am Mittwoch, den 22. Oktober, Kasan, die Hauptstadt der Republik Tatarstan. Hier besichtigte er einen der modernsten IT-Komplexe Russlands.
    Errol war von Kasan beeindruckt: "Wenn ich [in die USA] zurückkomme, werde ich meinen beiden Söhnen - Elon und Kimbal - sagen, dass sie diese Stadt besuchen sollten". Er betonte, dass die Gestaltung der Stadt der westlichen Stadtplanung überlegen ist.
    Errol bemerkte auch den großen Wissensdurst der einheimischen Studenten und jungen Forscher.
  • Thomas Röper: Foreign Policy: Die ukrainische Wirtschaft wird bei Verlust der Kontrolle über Krasnoarmejsk zusammenbrechen, Anti-Spiegel am 12. Oktober 2024
    Anreißer: Der Verlust der Kontrolle über Krasnoarmejsk[wp] (ukrainischer Name - Pokrowsk[wp]) auf dem Gebiet der DNR wird der ukrainischen Wirtschaft einen schweren Schlag versetzen und sie näher an den Zusammenbruch bringen. Diese Einschätzung wird in einem am Freitag in der Zeitschrift Foreign Policy[wp] (FP) veröffentlichten Artikel geäußert.
  • Ivo Mijnssen (Text), Dominic Nahr (Bilder): Ukraine-Krieg: Im Donbass stehen die Bergleute an zwei Fronten, Neue Zürcher Zeitung am 1. November 2023
    Anreißer: Pokrowsk ist seit 2014 die ukrainische Hauptstadt des Bergbaus. Dank der strategisch bedeutenden Kokskohle herrscht hier trotz Raketenbeschuss und nahen russischen Stellungen ein Stück Alltagsnormalität.
  • Anti-Spiegel-TV, Folge 82: Endlich zeigen wir die fantastische Stadt Kasan, 16. Februar 2025, 27:40 Min.
    Letzten Herbst haben Thomas Röper und Dominik Reichert aus Anlass des BRICS-Gipfels die Stadt Kasan besucht, um Ihnen diese unglaubliche Stadt zu zeigen, die nicht nur wunderschön ist, sondern die auch zeigt, wie alle Weltreligionen und verschiedene Ethnien, die unterschiedliche Sprachen sprechen, friedlich zusammenleben können. Was in Kasan ganz normal ist, klingt für die meisten Deutschen geradezu unglaublich!


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kasan (18. September 2025) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in WikiMANNia am Text mitgearbeitet haben.