Der "böse Russe" ist ein langlebiges negatives Stereotyp. Er wird zwar regelmäßig von westlichen Helden besiegt, ist aber bis heute unsterblich. Den Untergang des "kommunistischen Imperiums"[wp] hatte er überlebt.
Der Stereotyp des bedrohlichen "Anderen" hat sich während des Kalten Krieges[wp] tief in das kollektive Bewusstsein der Bevölkerung der USA und der Westblockstaaten eingeprägt, dessen Rolle entweder in einem finsteren Slawen oder einer verführerischen Slawin kogniziert wurde und weiterhin wird. James Bond[wp] musste in seiner langen Karriere mit rund einem Dutzend russischen Gegenspielern fertig werden, von General Gogol über General Orlow bis zur sadistischen Ex-Pilotin Xenia Onatopp oder der hinterhältigen Rosa Klebb in "Liebesgrüße aus Moskau"[wp]. Anders als der Araber, der Schwarze oder der Asiat ist der Kommunist von den Guten, in der Regel also weißen US-Amerikanern, rein äußerlich nicht zu unterscheiden. Das macht ihn besonders tückisch. In "Rocky IV"[wp] rächt Sylvester Stallone[wp] bei einem Boxkampf in Moskau seinen Freund Apollo Creed, der zuvor von der blonden sowjetischen Kampfmaschine Iwan Drago (gespielt vom Schweden Dolph Lundgren[wp]) totgeschlagen wurde. Er rettet damit nicht nur die nationale Ehre der USA, sondern gewinnt auch die Herzen der sowjetischen Zuschauer.[1]
Literatur
- Hannes Hofbauer[wp]: Feindbild Russland. Geschichte einer Dämonisierung., Promedia 2016, ISBN 3-85371-401-3[2]
Einzelnachweise
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