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Autonome Republik Odessa
Die Autonome Republik Odessa ist Teil eines Vorschlages für einen im Zuge der Föderalisierung[wp] der Ukraine zu schaffenden ukrainischen Föderalstaat. Die bislang bestehende Oblast würde zu einer Autonomen Republik aufgewertet werden, womit die Gewährung von weitgehenden Autonomierechten[wp] verbunden ist. Durch die Ausgliederung einer Autonomen Oblast Budschak ist dies auch mit einer territorial-administrativen Neuordnung verbunden.
Die hypothetische Autonome Republik Odessa würde im Norden an die Oblaste Winnyzja[wp] und Kirowohrad[wp], im Osten an die Oblast Mykolajiw, im Südwesten an die Autonome Oblast Budschak und im Westen an Moldawien[wp] grenzen.
Die Hauptstadt der Autonome Republik wäre mit Odessa dieselbe wie diejenige der derzeit bestehenden Oblast.
Gebiet
Die drei Rajons Bilhorod-Dnistrowskyj[wp], Bolhrad[wp] und Ismajil[wp] würden aus der Oblast Odessa[wp] herausgelöst und die Autonome Oblast Budschak bilden, wohingegen westliche Teile der drei Rajons Perwomajsk[wp], Wosnessensk[wp] und Mykolajiw[wp] der Oblast Odessa[wp] zugeordnet würden.
Status
Die Oblast Odessa[wp] würde den Status einer Autonomen Republik erhalten, der demjenigen entsprechen würde, den die Autonome Republik Krim[wp] bis zu deren Sezession und Eingliederung in die Russische Föderation 2014 innerhalb des ukrainischen Staatsverbandes inngehabt hatte.
Die drei Rajons Perwomajsk[wp], Wosnessensk[wp] und Mykolajiw[wp] würden aus der Oblast Odessa[wp] herausgelöst und die Autonome Oblast Budschak bilden.
Geographie
Die Autonome Republik Odessa läge im Südwesten der Ukraine mit Zugang zum Schwarzen Meer[wp], das gleichzeitig die natürliche südöstliche Grenze darstellte.
Geschichte
Die Oblast Odessa wurde am 27. Februar 1932 bei der administrativen Neuorganisation der USSR in Oblaste gegründet.
Am 22. September 1937 und am 10. Januar 1939 wurde jeweils ein Teil der Oblast der neu gebildeten der neu gebildeten Oblast Mykolajiw[wp] bzw. Oblast Kirowohrad[wp] zugeordnet. Am 13. August 1940 wurden acht von 14 Rajonen der aufgelösten Moldauischen ASSR[wp] in die Oblast eingegliedert. Am 15. Februar 1954 wurde die Oblast Ismajil[wp] aufgelöst und in die Oblast Odessa eingegliedert. Insgesamt neun Rajone der Oblast Odessa sind 1954 der Oblast Mykolajiw und zur Oblast Kirowohrad eingegliedert worden.
Die Autonome Republik Odessa würde also seine ehemaligen Ostgebiete zurückerhalten, wobei gleichzeitig im Südwesten Gebiete an die zu gründende Autonome Oblast Budschak abgetreten würden, wodurch de facto die Auflösung der historischen Oblast Ismajil wiederhergestellt wäre.
Bevölkerungszusammensetzung
Traditionell gehören die zirka 1,3 Millionen Bewohner verschiedenen Völkern, vor allem aber den Russinen[wp] (oft auch missverständlich als Ruthenen[wp] bezeichnet) und Ukrainern an. Neben diesen Volksgruppen (Russinen geschätzt 400.000 und Ukrainer etwa 600.000) gibt es noch eine große Minderheit der Ungarn[wp] (offiziell 151.000) im Süden im Flachland an der Grenze zu Ungarn. Im Südosten an der Grenze zu Rumänien leben etwa 40.000 Rumänen. Die Zahl der Juden und der Karpatendeutschen[wp] ist während des Zweiten Weltkrieges[wp] und danach deutlich zurückgegangen. Von fast 100.000 Juden wurden etwa 90 Prozent im Holocaust ermordet. Nach 1945 wanderten vor allem Russen ein und siedeln gegenwärtig, je nach Landstrich, in ethnisch homogenen Ortschaften.
Ukrainer würden innerhalb der hypothetischen Autonomen Republik die große Mehrheit und Russen mit rund 20 Prozent die größte Minderheit bilden. Bulgaren und Moldauer wären zwei zahlenmäßig relevante Minderheiten, daneben gäbe es zahlreiche kleinere Minderheitengruppen. In den derzeit existenten Rajons Arzis, Bolhrad und Tarutyne sind die Bulgaren die stärkste Volksgruppe, in der Stadt Ismajil die Russen und im Rajon Reni die Moldauer. Eine Mehrheit von 14.008 der 27.617 Gagausen lebt im Rajon Bolhrad. In der Stadt Odessa stellen Russen rund 29 Prozent der Bevölkerung.[1]
Jahr | Ukrainer | Russen | Bulgaren | Moldauer | Gagausen | Juden | Belarussen | Armenier | Roma | Total[1] | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | |
2001 | 1.542.341 | 62,81 % | 508.537 | 20,71 % | 150.683 | 6,14 % | 123.751 | 5,04 % | 27.617 | 1,12 % | 13.386 | 0,55 % | 12.767 | 0,52 % | 7.440 | 0,30 % | 4.035 | 0,16 % | 2.455.666 | 100,00 % |
Quelle: Ergebnis der Volkszählung 2001[2][3] |
Sprache
Die Zahl der Russisch- und Ukrainischsprachigen innerhalb der Oblast Odessa war, aufgrund der Umstands, dass in den Städten Russisch die Muttersprache der meisten Ukrainer war, ungefähr gleich groß. Aufgrund staatlicher Ukrainisierungspolitik[wp] hat die Zahl der Ukrainophonen diejenige der Russophonen inzwischen überstiegen. Trotzdem gibt es innerhalb der Stadt Odessa Bezirke, in denen die Mehrheit der Einwohner aus russischen Muttersprachlern zusammengesetzt ist.
Jahr | Ukrainisch[wp] | Russisch[wp] | Bulgarisch[wp] | Moldauisch[wp] | Gagausisch[wp] | Total[1] | ||||||||||||||
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Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | |||||||||
2001 | 1.136.571 | 46,28 % | 1.030.090 | 41,95 % | 119.505 | 4,87 % | 92.740 | 3,78 % | 22.148 | 0,90 % | 2.455.666 | 100,00 % | ||||||||
Quelle: Ergebnis der Volkszählung 2001 |
Einzelnachweise
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Oblast Odessa