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Wladiwostok
Wladiwostok (russisch Владивосто́к, wiss. Transliteration Vladivostok - übersetzt: Beherrsche den Osten; chinesisch Hǎishēnwǎi 海參崴; auch Port May auf alten englischen Karten) ist eine russische Großstadt in Ostasien[wp] am Japanischen Meer[wp] mit rund 600.000 Einwohnern (Stand: 1. Oktober 2021). Sie ist Russlands wichtigste Hafenstadt am Pazifik, bedeutender Wirtschaftsstandort und Verwaltungszentrum des Föderationskreises Ferner Osten[wp] und der Region Primorje[wp]. In der Metropolregion[wp] Wladiwostok, die auch die Großstadt Artjom[wp] umfasst, leben rund 800.000 Menschen.
Wladiwostok liegt am südlichen Ende der rund 30 Kilometer langen und 13 Kilometer breiten Murawjow-Amurski-Halbinsel[wp], die die Peter-der-Große-Bucht[wp] in Amur-[wp] und Ussuribucht[wp] teilt. Das Stadtzentrum liegt an der Bucht Goldenes Horn[wp]. Südlich von Wladiwostok trennt der Östliche Bosporus[wp] die Stadt von der Insel Russki[wp]. Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von 56.154 Hektar, darunter sind etwa 50 Inseln.
Die Entfernung nach Moskau beträgt über die Transsibirische Eisenbahn[wp] 9288 und über die Luftlinie 6430 Kilometer.
Die Russki-Brücke[wp] bei Tag
Wirtschaft und Verkehr
Wladiwostok ist einer der wichtigsten Pazifikhäfen Russlands. Hauptwirtschaftszweige sind der Hafen, die Fischereiindustrie und der Marinestützpunkt[wp]. Die Hauptexportprodukte sind Fisch, Holz und Metalle. Importiert werden hauptsächlich Gebrauchtwagen, Kleidung, Schuhe und andere Konsumgüter.
Wirtschaftlich bedeutsam ist Wladiwostok aufgrund seiner Grenznähe zur Volksrepublik China sowie der Fährverbindung nach Japan.
Die Stadt ist rund 100 Kilometer von der Volksrepublik China entfernt, und so stellen Chinesen einen bedeutenden Faktor im Wirtschaftsleben dar.
Der Bahnhof Wladiwostok ist östlicher Endpunkt der Transsibirischen Eisenbahn[wp]. Von hier verkehren unter anderem Züge nach Nachodka[wp] und über eine 866 Kilometer lange Strecke nach Changchun[wp] in China.
40 Kilometer nördlich nahe Artjom liegt der internationale Flughafen Wladiwostok[wp], der die Stadt mit zahlreichen Flughäfen in Russland, Ost- und Südostasien verbindet.
Wladiwostok ist Endpunkt der Fernstraße A370 von Chabarowsk. Eine weitere Fernstraße führt in Richtung Osten nach Nachodka. 2012 wurden zwei neue Brücken fertiggestellt: Die Solotoi-Brücke[wp] über das Goldene Horn[wp] verbindet die Stadtteile Stadtmitte und Tschurkina. Über die Russki-Brücke[wp] ist die Russki-Insel[wp] mit dem Auto erreichbar.
Vom Fährhafen Wladiwostok neben dem Bahnhof fährt ein Fährschiff der Reederei DBS Cruise Ferry regelmäßig nach Donghae[wp], Südkorea und von dort weiter nach Sakaiminato[wp] auf der japanischen Hauptinsel Honshū[wp].
Freihandelszone
| Zitat: | «Die Idee einer Freihandelszone[wp] von "Lissabon bis Wladiwostok" wurde erstmals von Wladimir Putin bei einem Staatsbesuch im September 2001 in Berlin zur Sprache gebracht; im November 2010 wurde das Konzept vom russischen Präsidenten dann erneut aufgegriffen. Sein Ziel bestand im Abbau von Handelsschranken zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) und der EU.
Der damalige Bundeskanzler Schröder bezeichnete eine Freihandelszone mit der EU und der EAWU als "die einzige Möglichkeit, in einer globalisierten Wirtschaft mit den USA und China zu konkurrieren". Es kam allerdings zu keinen konkreten Schritten in diese Richtung, auch nicht nach der Aufnahme Russlands in die WTO im Jahr 2012. Ein Jahr später führten Spannungen darüber, über die Unterzeichnung eines Freihandelsabkommens der Ukraine mit der EU, zu Auseinandersetzungen und zu einer Verschlechterung der europäisch-russischen Beziehungen. Anstelle Freihandel anzustreben, wurden die wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland stark zurückgefahren und Sanktionen verhängt.»[1] |