Mit dem Begriff Rohstofffluch oder Ressourcenfluch (Englisch: resource curse) bzw. Ressourcenfalle[1] werden die verschiedenen negativen Folgen bezeichnet, die der Reichtum an natürlichen Ressourcen[wp] für ein Land und seine Bevölkerung haben kann, besonders das scheinbare Paradoxon, dass das Wirtschaftswachstum[wp] in Ländern, die viele mineralische und fossile Rohstoffe[wp] exportieren, in der Regel geringer ist als in rohstoffarmen Ländern. Der "Fluch"[wp] sei dabei durch das Fehlverhalten der betreffenden Marktteilnehmer begründet. Daneben wird die Wirtschaft in Ländern mit Bürgerkriegen, hoher Korruption und bewaffneten Konflikten auf die lokalen Rohstoffe reduziert, was deren Rolle besonders hervorhebt.[2]
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«Kennen Sie den Begriff "Rohstofffluch"? Rohstoffe scheinen ein Segen zu sein - doch oft sind sie es nicht. Warum? Weil sie ein "nichterarbeitetes Einkommen" darstellen. Was ist daran schlecht? Nun, der Marktpreis verarbeiteter Produkte besteht bekanntlich aus deren Produktionskosten, den Kosten für ihren Handel und einem Gewinn. Bei Rohstoffen allerdings sind die Produktionskosten vergleichsweise gering, die Marktpreise aber oft hoch. Folglich ist der Gewinn enorm. Nur: Wer bekommt den, da ihn ja keiner wirklich erarbeitet hat? Es kommt zu einem Verteilungswettkampf, der meist in Korruption und Zersetzung vormals halbwegs effektiver Strukturen mündet. Und was hat das mit Entwicklungshilfe zu tun? Nun, sie hat den gleichen Effekt, denn auch sie ist ein "nichterarbeitetes Einkommen". So kann auch Entwicklungshilfe korruptiv wirken. Korruption kann sich ja durchaus im Rahmen des entwicklungsstaatlichen Regelwerks abspielen. So spendierte die tansanische Regierung zu meiner Zeit zum Beispiel jedem Parlamentsabgeordneten erst mal einen Geländewagen für 80.000 Euro und zahlte absurd hohe Tagegelder für Dienstreisen. Bei Budgets, die teilweise zu einem beträchtlichen Anteil aus Direktzuwendungen der Geber finanziert werden, bedeutet das eine Selbstbedienung der Empfängerregierungen, mit der ihre Klientel versorgt und ruhiggestellt wird.», im Gespräch mit Dr. Guido Herz[3]
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In vielen islamischen Ländern liegt das Grundproblem nicht im Koran oder dem Islam, sondern in dem Fluch des Rohstoffes Erdöl[wp]. Länder wie Saudi Arabien, Kuwait, Syrien, Irak und Iran sind ob des Erdöls bis ins Mark korrupt und das viele Geld, das nicht mit eigener Arbeit und Leistung zur Verfügung steht - und nur auf die "Umlenkung in die eigene Tasche" wartet - hat die Gesellschaften sehr weitgehend zersetzt.
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Netzverweise